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Tausende Lehrkräfte streiken bundesweit für mehr Geld

Landesweit sind angestellte Lehrkräfte auf die Straße gegangen, um mehr Geld zu verlangen. Sie verdienen auf den ersten Blick so wie die Beamten im Lehrerzimmer. Aber unterm Strich sieht es anders aus.

Warnstreik
»Warnstreik!« steht auf einem Schild. Foto: Friso Gentsch/DPA
»Warnstreik!« steht auf einem Schild.
Foto: Friso Gentsch/DPA

Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts der Länder haben am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben rund 1000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg aus Protest nicht unterrichtet. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte zuvor rund 12.000 angestellte Lehrkräfte sowie Beschäftigte an Hochschulen im Land zum bundesweiten Warnstreik aufgerufen und vor mehreren Tausend ausfallenden Unterrichtsstunden gewarnt.

Große Kundgebung in Karlsruhe

In Karlsruhe kamen am Mittag laut GEW rund 1000 Demonstranten aus mehreren Bundesländern zusammen. »Wir leisten hervorragende Arbeit und brauchen dafür auch eine angemessene Bezahlung. Es fehlen heute schon Tausende von Fachkräften im Bildungsbereich«, sagte die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Farina Semler dort. »Unsere Jobs müssen attraktiver werden und angemessen bezahlt werden, um konkurrenzfähig zu sein.« Auch in Berlin, Hamburg und Leipzig gab es Kundgebungen mit mehreren Tausend Lehrkräften, Erziehern und Erzieherinnen, Sozialarbeitenden und -pädagogen, Hochschullehrenden sowie studentischen Beschäftigten.

Bundesweit sollen laut GEW fast 20.000 Landesbeschäftigte dem Warnstreikaufruf gefolgt sein. »Mit Blick auf diese Phase der Tarifrunde sind unsere Erwartungen damit erfüllt worden«, sagte ein baden-württembergischer GEW-Sprecher über die Beteiligung im Südwesten.

Gewerkschaften fordern mehr Geld

Die Gewerkschaften fordern für die bundesweit rund 1,1 Millionen öffentlichen Angestellten und mittelbar auch für die rund 1,4 Millionen Beamten ein Gehaltsplus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Die TdL unter dem Vorsitz von Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hatte in der zweiten Verhandlungsrunde hingegen deutlich gemacht, dass sie die Forderungen für viel zu hoch und nicht leistbar hält. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 7. Dezember beginnen.

Während die Bruttogehälter von verbeamteten und angestellten Lehrern und Lehrerinnen durchaus vergleichbar sind, erhalten Beamte und Beamtinnen netto in der Regel mehr. Denn anders als die sozialversicherungspflichtigen Tarifangestellten müssen sie keine Renten-, Pflege- oder Arbeitslosenversicherung bezahlen, deshalb sind ihre Abzüge geringer. Verbunden mit dem Beamtenstatus sind auch andere Vorteile, wie zum Beispiel die Anstellung auf Lebenszeit.

© dpa-infocom, dpa:231127-99-95655/4