STUTTGART. Zum bundesweiten »Tag der offenen Moschee« laden die vier größten deutschen islamischen Verbände ein. »Ziel ist es, den Interessierten einen Einblick in das Moscheeleben zu geben«, sagte der Vorsitzende der Islamischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg, Muhittin Soylu. Das Motto lautet dieses Jahr »Religiosität - individuell, natürlich, normal«. Soylu rechnet mit etwa 200 geöffneten Häusern, eine genau Zahl liege aber nicht vor.
Deutschlandweit laden fast 900 Gebetshäuser zu Führungen, Vorträgen und zum Essen ein. Da sich auch Moscheen anderer Verbände beteiligen, könnten die Zahlen aber höher liegen. Zu den ausrichtenden Vereinen gehört auch die Islam-Dachorganisation Ditib. Sie untersteht Ankara und war wegen ihrer großen Nähe zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in die Kritik geraten.
Nach dem Besuch von Erdogan in Deutschland vergangene Woche bekräftigte der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Lasotta seine Forderung, die Zusammenarbeit der Landesregierung mit Ditib im Südwesten zu beenden. Lasotta argumentierte in der »Heilbronner Stimme« und im »Mannheimer Morgen«, dass Erdogan die Integration vieler Türkischstämmiger in Deutschland verhindere.
Seit 1997 findet am Tag der Deutschen Einheit auch der »Tag der offenen Moschee« statt. Das Datum soll nach den Worten des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, ein Zeichen der Solidarität und des Respekts gegenüber Deutschland sein.