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Tödlicher Unfall: Sportwagen mit Tempo 80 bis 100 unterwegs

Ein Sportwagen kommt ins Schleudern, knallt in einen Kleinwagen. Zwei junge Menschen sterben. Eine erste Gutachtereinschätzung beantwortet, wie schnell der Unfallfahrer gewesen sein könnte.

Beim Zusammenprall von zwei Autos sind in Stuttgart zwei Menschen ums Leben gekommen. Foto: Kohls/SDMG/dpa
Beim Zusammenprall von einem Sportwagen mit einem Kleinwagen sind in Stuttgart zwei Menschen ums Leben gekommen (Archivbild) Foto: Kohls/SDMG/dpa
Beim Zusammenprall von einem Sportwagen mit einem Kleinwagen sind in Stuttgart zwei Menschen ums Leben gekommen (Archivbild)
Foto: Kohls/SDMG/dpa

STUTTGART. Bei einem tödlichen Sportwagenunfall in Stuttgart soll der mutmaßliche Unfallfahrer mit Tempo 80 bis 100 unterwegs gewesen sein. Das geht aus der vorläufigen Einschätzung eines Gutachters hervor, wie ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Freitag sagte. An der Unfallstelle war Tempo 50 erlaubt. Der 20-jährige Fahrer des PS-starken Mietautos hatte am späten Mittwochabend vor einem großen Kino die Kontrolle über seinen Wagen verloren und war mit dem Auto in einen Kleinwagen geprallt.

Ein 25-Jähriger und seine 22 Jahre alte Beifahrerin in dem Kleinwagen starben noch am Unfallort. Der Fahrer des Sportwagens und sein 18 Jahre alter Beifahrer blieben laut Polizei unverletzt. Mit den derzeitigen Erkenntnissen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung. Der Sprecher verwies aber darauf, dass die Gutachtereinschätzung lediglich vorläufig sei.

Mitentscheidend für die Schwere der Anklage und eine mögliche Hochstufung auf Totschlag oder sogar Mord ist nach Angaben des Sprechers die tatsächliche Geschwindigkeit des Sportautos. Fahre man mit 200 Stundenkilometern durch eine Fußgängerzone seien Merkmale eines Mordes eher gegeben, als wenn man 70 in einer 50er-Zone fahre. Wann das endgültige Gutachten - mit der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit - vorliegt, konnte der Sprecher nicht sagen. Der mutmaßliche Unfallverursacher sitzt seit Donnerstag in Untersuchungshaft.

Die Anwältin des mutmaßlichen Unfallverursachers, Yasmin Domé, sagte mit Blick auf ihren Mandanten: »Der wird als Raser dargestellt - das ist er nicht.« Er habe keine Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei und auch keine Vorstrafen. Auch ihr liegt die erste Einschätzung des Gutachters vor - ob die Geschwindigkeit aber tatsächlich in diesem Bereich lag, müsse erst eindeutig geklärt werden. »Wären die nur eine halbe Sekunde früher raus«, sagte Domé, »dann hätte es keine Toten gegeben.« Die Anwältin drückte den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

Härteste Bestrafung sei die richtige Antwort auf lebensgefährliche Raserei, sagte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Freitag mit Blick auf den Unfall. Von einem Sprecher der Stadt Stuttgart hieß es: »Der Unfall ist tragisch, er macht uns betroffen.« Die Straße sei bislang unauffällig gewesen. Trotzdem wolle man mit der Polizei besprechen, ob es noch Möglichkeiten gebe, die Verkehrssicherheit zu verbessern. (dpa)