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Sturmtief »Zoltan« fegt auch über Bayern

Sturmtief »Zoltan« sorgt für umgestürzte Bäume und gesperrte Straßen in Bayern. Einige Ortschaften waren zwischenzeitlich ohne Strom. In München und Augsburg wurden alle städtischen Friedhöfe geschlossen.

Sturmtief »Zoltan« - Unlingen
Ein kaputter Regenschirm fliegt im Wind von Sturmtief »Zoltan« über eine Wiese. Foto: Thomas Warnack/DPA
Ein kaputter Regenschirm fliegt im Wind von Sturmtief »Zoltan« über eine Wiese.
Foto: Thomas Warnack/DPA

Auch in Bayern sorgte Sturmtief »Zoltan« für einige Arbeit bei den Einsatzkräften. Sie mussten seit Donnerstag zu zahlreichen Einsätzen im ganzen Freistaat ausrücken, wie die Polizeipräsidien am Freitag mitteilten. Meistens waren es übliche Einsätze wie umgestürzte Bäume und Baustellenabsicherungen. Außerdem mussten sie mehrere Stromleitungen von Ästen und Bäumen befreien.

Ein Schwerverletzter nach Unfall in Niederbayern

In Niederbayern mussten die Einsatzkräfte rund hundert Mal wegen des Sturms ausrücken, überwiegend wegen umgefallener Bäume. Auf der Autobahn 93 kam es zwischen den Anschlussstellen Aiglsbach und Mainburg (Landkreis Kehlheim) zu mehreren Unfällen. Grund dafür war ein Baum, der auf die Fahrbahn gestürzt war. Ein Lastwagenfahrer sei dabei schwer verletzt worden.

In München waren die Auswirkungen weniger schlimm. Zwar musste die Feuerwehr auch hier über hundert Mal ausrücken, meist aber nur wegen heruntergefallenen Ästen und umgefallenen Bauzäunen. Allerdings wurde ein geparkter Anhänger vom Wind umgeworfen. Die Einsatzkräfte stellten ihn anschließend wieder auf.

Bäume fallen auf Leitungen - Ortschaften ohne Strom

Stromausfälle gab es unter anderem im Landkreis Nürnberger Land. In der Nacht auf Freitag fiel ein Baum in die Stromleitung. Betroffen vom Ausfall waren 15 kleinere Ortschaften. Am Vormittag konnte die Störung schließlich behoben werden. Im Spessart waren ebenfalls einige Ortschaften ohne Strom, weil Bäume und Äste auf die Leitungen gestürzt waren. Ein weiterer Baum fiel bei Sengental auf eine Stromleitung, wodurch hunderte Haushalte keinen Strom mehr hatten. Außerdem gab es kurzfristige Stromausfälle im Landkreis Passau.

Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr

Probleme mit dem Sturm gab es auch bei der Bahn. Reisende sollen vor Fahrtantritt online ihre Verbindungen überprüfen, so die Deutsche Bahn. Die Zugbindung für Freitag sei aufgehoben.

Auf der Bahnstrecke zwischen Schirnding (Landkreis Wunsiedel) und Nürnberg stieß am Donnerstagabend ein Zug gegen einen Baum, der auf die Gleise gefallen war. Laut Polizei wurde niemand verletzt. Die Fahrgäste mussten auf den Schienenersatzverkehr ausweichen. Die Schadensumme ist derzeit noch nicht bekannt.

Gleich über 200 Einsätze gab es bis zum Freitagmorgen in Oberfranken. Laut Polizei musste die Autobahn 9 wetterbedingt zweimal für jeweils eine halbe Stunde voll gesperrt werden. Der Polizei zufolge sollen Hinweisschilder durch den Sturm auf die Fahrbahn geragt haben. Im Landkreis Aschaffenburg waren ebenfalls Straßen - teilweise bis zum Freitagmorgen - gesperrt. In Würzburg sollen die Einsatzkräfte zu Spitzenzeiten zu 60 Einsätzen in einer Stunde gerufen worden sein.

Friedhöfe in Augsburg und München geschlossen

Die Stadt Augsburg entschied sich am Donnerstag dazu, alle städtischen Friedhöfe bis einschließlich Samstag zu schließen. Deshalb wurden auch Beerdigungen kurzfristig abgesagt. In München wurden ebenfalls alle städtischen Friedhöfe geschlossen.

Auch der Freizeitbereich ist durch den Sturm stark eingeschränkt. So soll das Skigebiet Spitzingsee bis einschließlich Samstag komplett geschlossen bleiben, genauso wie das Skigebiet Sudelfeld. Der Schlosspark Nymphenburg bleibt bis einschließlich Sonntag zu. Das Winterfestival Tollwood in München kann hingegen wieder öffnen.

Der Wind weht auch die nächsten Tage mit meist stürmischen Böen. Im Höheren Bergland sind am Wochenende auch Orkanböen möglich.

Mitteilung Niederbayern

© dpa-infocom, dpa:231222-99-383594/6