Ein WG-Zimmer in einer deutschen Universitätsstadt hat zum Jahresbeginn 2022 im Schnitt rund 414 Euro pro Monat gekostet - und damit deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Das geht aus einer Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-gesucht.de hervor, die an diesem Montag veröffentlicht wird und der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlag. Der Preisanstieg ist demnach in den klassischen Uni-Städten im Südwesten am höchsten: In Tübingen kletterte die durchschnittliche Miete von 400 auf 445 Euro. In Heidelberg ging es um 40 Euro auf 450 Euro nach oben und auch in Freiburg kletterte der Durchschnittspreis auf 464 Euro.
Für das »Hochschulstädtescoring« wurden 25 000 Wohnangebote an 97 Hochschulstandorten mit mehr als 5000 Studierenden untersucht. Am Freitag hatte bereits der »Spiegel« darüber berichtet. Im Jahr 2020 hatte ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft inklusive aller Nebenkosten demnach noch rund 400 Euro gekostet, 2021 war der durchschnittliche Preis gar auf 391 Euro gefallen. Grund dafür war laut den Studienautoren auch der »preisdämpfende Corona-Effekt«.
Jetzt gehen die Preise wieder nach oben. »Viel deutet darauf hin, dass dies nur der Anfang einer deutlichen Preissteigerungswelle beim studentischen Wohnen ist, verstärkt durch steigende Energiepreise, welche hier überproportional wirken«, sagt Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor des MMI. Schon im Sommersemester 2022, aber vor allem im September zum Start des Wintersemesters rechne er mit weiteren Preisentwicklungen.
Die höchsten Zimmerpreise bei Neuvermietungen zahlten Studierende laut der Erhebung in München mit 680 Euro pro Monat, gefolgt von Frankfurt am Main mit 550 Euro sowie Hamburg und Berlin mit je 500 Euro. Auf Rang fünf lag Stuttgart mit 490 Euro.
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