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Studie empfiehlt Kampagne gegen Kormoran am Bodensee

Die Zahl Kormorane am Bodensee sollte einer Vorstudie im Auftrag des Landes Baden-Württemberg zufolge international abgestimmt reguliert werden. Ein gemeinsames Vorgehen mit Bayern, Österreich und der Schweiz sei nötig, um gefährdete Fischarten im See zu schützen, teilte das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart auf Anfrage mit. Wie die Zahl der fischfressenden Zugvögel am See gesteuert werden soll, wolle das Land mit den zuständigen Behörden und Vertretern von Fischerei und Naturschützern nun in einem »Dialogprozess« besprechen. »Koordinierte Abschüsse« könnten demnach aber »eine bedeutende Rolle« spielen.

Kormorane am Bodensee
Ein Kormoran fliegt über den Bodensee und spiegelt sich in der Wasseroberfläche. Foto: Felix Kästle
Ein Kormoran fliegt über den Bodensee und spiegelt sich in der Wasseroberfläche.
Foto: Felix Kästle

Fischer am Bodensee fordern seit Jahren ein schärferes Vorgehen gegen den Kormoran, weil sie die Vögel zunehmend als Konkurrenz bei immer geringeren Fangmengen sehen. Naturschützer lehnen Abschüsse der vor wenigen Jahrzehnten noch gefährdeten Zugvögel dagegen weitgehend ab.

Ein Vertreter des Naturschutzbunds (Nabu) Baden-Württemberg kritisierte die Vorstudie als unausgewogen. Andere Faktoren wie der Klimawandel und eingewanderte Arten würden bei der Beurteilung der Ursachen immer leererer Fischernetze nicht ausreichend berücksichtigt. Der Schutz gefährdeter Fischarten sei nur »vorgeschoben«, um eine Begrenzung der Kormoran-Zahlen zu begründen.

Vorstudie Kormoranmanagement am Bodensee

© dpa-infocom, dpa:220911-99-713903/2