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Aktuell Teilhabeatlas

Studie bescheinigt Südwesten gute Lebensverhältnisse

Foto: dpa
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BERLIN. Eine neue Studie bescheinigt Städten und Landkreisen in Baden-Württemberg überdurchschnittlich gute Lebensbedingungen. Für den am Donnerstag in Berlin vorgestellten »Teilhabeatlas« verglich das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung 401 Landkreise und kreisfreie Städte in Deutschland nach Indikatoren wie kommunalen Steuereinnahmen, Hartz-IV-Quoten, Abwanderung, Infrastruktur und Lebenserwartung. Im Südwesten, Teilen Bayerns und im südlichen Hessen ballen sich demnach die Regionen mit besonders guten gesellschaftlichen Teilhabechancen.

Fast alle Landkreise Baden-Württembergs fallen in die Gruppe »Erfolgreiche ländliche Regionen« - Ausnahmen sind Sigmaringen und der Neckar-Odenwald-Kreis als »Ländliche Regionen mit vereinzelten Problemen«. »Abgehängte Regionen«, die dritte Gruppe, finden sich der Studie zufolge nicht. Bei den kreisfreien Städten bekommen unter anderem Stuttgart, Ulm und Heilbronn beste Werte bescheinigt; sie weisen bei den wirtschaftlichen Merkmalen die höchsten Durchschnittswerte auf, bei Teilhabe gute bis sehr gute.

In einer nicht-repräsentativen qualitativen Befragung sind die Autoren auch der Frage nachgegangen, ob sich die Bewohner vermeintlich abgehängter Regionen benachteiligt fühlen und in erfolgreichen zufrieden sind. Im Südwesten wurden Menschen in Stuttgart, dem Ostalbkreis sowie dem Stadt- und Landkreis Heilbronn interviewt. Im Ostalbkreis klagten viele »über eine Internetverbindung, die so schlecht ist, dass etwa das Herunterladen von Schulmaterial nicht funktioniert«. Auch blickten viele argwöhnisch auf die Kreisstadt und nach Bayern.

Das verfügbare Einkommen sei mit 35 000 Euro pro Kopf nirgendwo in Deutschland so hoch wie in der Stadt Heilbronn - und auch im Landkreis laufe es wirtschaftlich sehr gut. »Statistisch gesehen ist Heilbronn ein Paradies«, sagen die Studienmacher. Eigentlich dürften Rechtspopulisten hier keine Chance haben, heißt es weiter, dennoch gaben bei der Bundestagswahl 2017 »mit 16,4 Prozent auffällig viele Wähler ihre Stimme der AfD«. (dpa)