Profi-Tennis und Familie zu vereinbaren, ist für den zweifachen Vater Jan-Lennard Struff manchmal ein schwieriger Spagat. Natürlich würde es sich teilweise beißen, möglichst viel Zeit mit seinen beiden kleinen Söhnen verbringen zu wollen und sich zugleich professionell auf die Matches vorzubereiten, sagte der 33-Jährige beim Turnier in Stuttgart. »Ich bin einfach glücklich, dass ich meine Familie dabei haben kann. Das es hier mein Job ist, dass ich gut performen möchte, ist auch klar«, sagte Struff.
Zum Auftakt der Rasensaison ist auch die Familie angereist, der Weltranglisten-24. hat aber ein eigenes Hotelzimmer. »Es hört sich schon ein bisschen komisch an, dass ich dann alleine schlafen möchte«, meinte Struff. Natürlich würde er am liebsten mit den Kindern das Zimmer teilen, die aber relativ früh wach seien: »Aber jeder weiß, dass das für die Regeneration nicht optimal ist.« Seine Mutter helfe seiner Freundin in Stuttgart bei der Betreuung, berichtete Struff: »Ich glaube, sonst ist das auch schwierig zu bewerkstelligen.«
Nach dem Erstrunden-Ausscheiden von Oscar Otte und Daniel Altmaier ist Struff der einzige verbliebene deutsche Teilnehmer im Achtelfinale des Stuttgarter Rasenturniers. Am Donnerstag kämpft er gegen Tommy Paul um den Einzug ins Viertelfinale. Gegen den US-Amerikaner hat er in vier Matches noch keinen Satz gewonnen.
»Es gibt manche Gegner, die liegen einem nicht so sehr. Er kontert gut. Er nimmt sehr viel Tempo aus dem Ball, kann auch schnell spielen, er bewegt sich sehr gut«, blickte Struff voraus: »Es ist absolut eine Aufgabe. Es geht weiter, man muss es immer wieder versuchen.«
Spitzenspieler Alexander Zverev hatte zunächst für seine erste Teilnahme seit 2019 in Stuttgart zugesagt. Nach seinem Halbfinal-Aus bei den French Open sagte der Olympiasieger wegen einer Oberschenkelzerrung aber wieder ab.
© dpa-infocom, dpa:230614-99-47014/2