Waldbesitzer in Baden-Württemberg stemmen sich weiter gegen Pläne der Ampel-Regierung für ein neues Bundeswaldgesetz. Es liegt zwar bislang nur ein Entwurf dafür vor, doch warnt die Forstkammer als Dachverband der privaten und kommunalen Waldbesitzer vor Überregulierung, mehr Bürokratie und Verboten bei der Bewirtschaftung.
Auf der Mitgliederversammlung der Forstkammer in Stuttgart forderte deren Präsident Roland Burger am Donnerstag, Waldpolitik müsse auch künftig über die Länder und nicht von Berlin aus gesteuert werden. »Sorgen Sie dafür, dass der Wald Chefsache bleibt«, rief Burger Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zu und forderte ihn auf, gegen das Bundeswaldgesetz zu stimmen.
Die baden-württembergische Forstkammer vertritt nach eigenen Angaben die Interessen der 240 000 privaten und 1000 kommunalen Waldbesitzer im Land.
Das Bundeswaldgesetz regelt seit 1975, was im Wald erlaubt und verboten ist. Jeweilige Landeswaldgesetze gestalten diese Rahmenvorschrift des Bundes aus. Natur- und Umweltschutzverbände halten das geltende Gesetz des Bundes aber nicht mehr für zeitgemäß und fordern eine Neuregelung, die den Folgen des Klimawandels gerecht wird. Aus Sicht der Waldbesitzer führt der diskutierte Entwurf aber dazu, dass der Bund stärkeren Einfluss erhält und die Länder weniger gestalten können. Die geplante Novelle befindet sich in der Ressortabstimmung.
»Die diskutierten Regelungen führen in die Sackgasse«, sagte Burger. Sie setzten auf Kontrollen, Bürokratie und Strafen und nicht auf Motivation und Unterstützung der Eigentümer und Förster.
Ministerium zum bisherigen Bundeswaldgesetz
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