Die enttäuschten Pfiffe des Heimpublikums waren der verdiente Lohn. In der Halle des rumänischen Gegners Cluj-Napoca haben die MHP Riesen Ludwigsburg eine große Reifeprüfung bestnaden und sind mit dem Einzug ins Final-Four-Turnier der Champions League belohnt worden. »Um in diesem Hexenkessel zu bestehen, brauchte es eine exzellente Verteidigung und genau das hat die Mannschaft gezeigt«, sagte der Vorsitzende Alexander Reil am Dienstag nach dem 79:73-Auswärtssieg, der das 2:1 in der Best-of-three-Serie besiegelte.
Im Halbfinale des Final Four, das vom 6. bis 8. Mai in Bilbao stattfindet, treffen die Ludwigsburger auf den spanischen Vertreter BAXI Manresa. »Darauf freuen wir uns jetzt gemeinsam«, sagte Reil. Im zweiten Halbfinale spielen Hapoel U-Net Holon und Lenovo Tenerife gegeneinander.
Noch in der letzten Aktion versuchten die Cluj-Anhänger Justin Simon mit Klopapier-Rollen, die sie auf das Feld warfen, zu verunsichern. Der US-Amerikaner ließ das aber nicht zu und beseitigte die letzten Zweifel mit zwei verwandelten Freiwürfen. Das erste Duell in Rumänien hatte der Bundesligist noch mit 73:76 verloren, daheim aber mit 92:75 gewonnen.
Neben Simon trafen im dritten Spiel noch drei weitere Ludwigsburger zweistellig. Besonders bei Jordan Hulls, dem mit 21 Punkten besten Werfer, überwog am Ende die Zufriedenheit. »Ich bin stolz auf mein Team«, sagte er. »Es hat Spaß gemacht, in dieser Atmosphäre zu spielen. Wir wussten, dass sie sehr physisch auftreten und dem mussten wir uns entgegenstellen – erst recht in ihrem Wohnzimmer.«
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