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Steine auf Autobahn: Fahrer kommen mit dem Schrecken davon

Das Unglück kommt aus heiterem Himmel und trifft die Opfer völlig ahnungslos: Steine auf fahrende Autos können tödliche Geschosse sein. Nur durch Zufall sind mit Steinen beworfene Autofahrer auf der A 8 glimpflich davon gekommen.

Foto: Jens Büttner
Foto: Jens Büttner

FRIOLZHEIM. Auf der A 8 sind ein Autofahrer und die Insassin eines weiteren Fahrzeugs nur knapp schweren oder tödlichen Verletzungen durch Steinewerfer entgangen. Der oder die Täter verschwanden spurlos. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts.

Die Reisenden fuhren am Donnerstag auf der A 8 nahe Friolzheim (Enzkreis), als ihre Autos von einer Böschung aus mit Steinen beworfen wurden, wie die Polizei am Freitag mitteilte. In einem Wagen durchschlug eine Stein auf der unbesetzten Beifahrerseite die Scheibe und ließ den Fahrzeuglenker unverletzt. Der Täter oder die Täter bewarfen einen weiteren Wagen mit einem Stein, dessen Windschutzschreibe auf der Beifahrerseite stark zerstört wurde. Die dort sitzende Insassin kam mit dem Schrecken davon.

Bei einem weiteren Wagen wurde der Reifen laut Polizei beschädigt, als er einen Stein überfuhr. Ein weiteres Fahrzeug war fahruntauglich, nachdem der Kühler von einem Stein getroffen worden war. »Es ist Zufall, dass da nicht mehr passiert ist«, sagte eine Polizeisprecherin. Es sei überdies ein Glück, dass keiner der Fahrer durch den Schreck einen Unfall verursacht habe. Der Sachschaden stehe noch nicht fest.

Am Dienstagabend hatte ein oder mehrere Täter einen fußballgroßen Stein auf einen Wagen auf der Autobahn A7 bei Flensburg geworfen. Eine 58 Jahre alte Dänin wurde schwer verletzt. Der Stein zertrümmerte die Scheibe, traf die Fahrerin am Oberkörper und durchschlug im Anschluss die Heckscheibe. Die Frau konnte ihr Auto noch selbst stoppen.

Auch aus der Vergangenheit sind schlimme Fälle in Erinnerung: Im September 2016 hatte ein Mann einen zwölf Kilogramm schweren Stein auf die A 7 bei Heidenheim geworfen. Kurz darauf prallte das Auto einer vierköpfigen Familie aus dem Raum Biberach dagegen. Vater und Kinder wurden schwer verletzt, die Mutter lebensgefährlich. Der Täter wurde zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt und seine Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie angeordnet.

Im März 2008 wurde von einer Brücke über der A 29 bei Oldenburg in Niedersachsen ein schwerer Holzklotz auf ein Auto geworfen. Er durchschlug die Windschutzscheibe und tötete eine Frau vor den Augen ihres Mannes und ihrer beiden Kinder. Ein Gericht verurteilte den Täter wegen Mordes zu lebenslanger Haft.

Im August 2016 starb in Dänemark eine Deutsche, als Unbekannte einen Betonklotz auf das Auto der Familie aus Nordrhein-Westfalen warfen. (dpa/lsw)