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Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen deutsche Skigruppe

Bozen (dpa) - Rund zwei Jahre nach einem tödlichen Lawinenunglück in Südtirol, das eine Skigruppe aus Baden-Württemberg betraf, hat die Staatsanwaltschaft in Bozen Anklage erhoben. Das teilte die italienische Behörde am Dienstag auf Anfrage mit und bestätigte Berichte mehrerer deutscher Medien. Demnach werfen die Ermittler der begleitenden Gruppe von fünf Skifahrern unter anderem fahrlässige Tötung und das Auslösen eines Schneebretts vor.

Justitia-Statue
Die Statue der Justitia ziert den Gerechtigkeitsbrunnen. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild
Die Statue der Justitia ziert den Gerechtigkeitsbrunnen. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

Nach dem Lawinenabgang im Skigebiet Haideralm Anfang Januar 2018 waren eine Mutter aus Ludwigsburg und ihre Tochter gestorben. Auch der Vater hatte damals an der Tour teilgenommen.

Wann die Mitglieder der Gruppe sich womöglich vor Gericht verantworten müssen, gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Die Anklage sei im Januar erhoben worden und umfasse auch die Mitwirkung an einem fahrlässigen Verbrechen.

In Italien ist ein Verhalten strafbar, das zum ungewollten Auslösen von Lawinen führt. Am Tag des Unglücks herrschte in der Region erhebliche Lawinengefahr der Warnstufe 3 von 5. Die Wintersportler sollen in ungesichertem Gelände unterwegs gewesen sein.