Der Städtetag schlug eine App vor, in die der jeweilige Versorger Gasverbrauchsdaten und damit auch Einsparpotenziale für den Kunden einspeisen könnte. »Es geht darum, den Bürger jetzt schon zu erreichen, bevor es in einen möglichen harten Winter geht«, sagte Heute-Bluhm. Das Land habe bereits Interesse an der App-Idee signalisiert.
Die Analyse der Energielage vor Ort müssten die Kommunen leisten und die Ergebnisse dann gemeinsam mit dem Land bearbeiten. Es müsse genau ermittelt werden, wie die Energieversorgung aufgestellt sei, welche Schule, welches Krankenhaus, welches Altenheim am Gas hänge. »Uns geht es nicht nur um eine Datenabfrage«, sagte Heute-Bluhm. Sondern wichtig sei, rechtzeitig Notfallpläne zu haben, wo Verzicht möglich sei. Auch eine gemeinsame Kampagne mit dem Land sei im Gespräch namens »bw geht vom Gas«.
Da seit geraumer Zeit deutlich weniger Gas aus Russland nach Deutschland kommt, hat die Bundesregierung längst die Alarmstufe ausgerufen. Das ist die zweite Stufe des dreistufigen Notfallplans. Seit Montag strömt wegen Wartungsarbeiten zudem kein Gas mehr durch die Pipeline Nord Stream 1. Es wird befürchtet, dass Russland danach die Gaslieferungen durch diese Leitung weiter drosselt oder gar nicht erst wieder aufnimmt.
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