Laut Kultusministerium sind mehr als 900 der rund 9500 Kitas in Baden-Württemberg »Sprach-Kitas«. Das Programm wurde seit 2016 vom Bund finanziert und soll etwa durch zusätzliche Fachkräfte und eine Fachberatung bei der Sprachentwicklung helfen. Im vergangenen Jahr wurden die »Sprach-Kitas« mit 27 Millionen Euro gefördert. Die Bundesförderung läuft Ende Juni aus.
»Es ist wichtig, dass die Kitas und die Fachkräfte jetzt für einen längeren Zeitraum Planungssicherheit haben«, erklärte Staatssekretär Volker Schebesta (CDU). Sprachförderung sei entscheidend für die weitere Entwicklung von Kindern und effektiver, je früher sie durchgeführt werde.
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg begrüßte die Entscheidung der Landesregierung. Auch mit Blick auf die Integration von schutzsuchenden Kindern aus der Ukraine und die Nachwirkungen der Pandemie sei die Fortführung des Programms ein gutes Zeichen, erklärte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.
Die FDP-Fraktion nannte die kurzfristige Fortführung reichlich spät und intransparent. »Wenn das Geld aus den Mitteln des Kitaqualitätsgesetzes genommen werden sollen, wäre es nur ehrlich von Grün-Schwarz auch zu sagen, welches Programm dafür im frühkindlichen Bereich gekürzt werden soll«, teilte der Sprecher für frühkindliche Bildung der FDP/DVP-Fraktion, Dennis Birnstock mit. Die Opposition habe Ende des vergangenen Jahres eine Fortsetzung der »Sprach-Kitas« gefordert.
© dpa-infocom, dpa:230322-99-48001/3