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Spitzt sich die Wohnungsnot im Land weiter zu?

Heute stellt der BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg seinen Konjunkturbericht vor.

Mietvertrag
Mietwohnung: Immer schwieriger zu bekommen - und zu bezahlen: Foto: DB Dieter Assmann Foto: DB Dieter Assmann
Mietwohnung: Immer schwieriger zu bekommen - und zu bezahlen: Foto: DB Dieter Assmann
Foto: DB Dieter Assmann

STUTTGART. Er soll die Entwicklung an den Wohnungsmärkten im Land beleuchten. Im vergangenen Jahr waren rund 35 000 neue Wohnungen in Baden-Württemberg gebaut worden. Damit bleibt eine große Lücke. Das Wirtschaftsministerium geht auf Basis einer Studie aus von 2017 bis 2020 von einem jährlichen Neubaubedarf von 65 000 Wohnungen aus. Zuletzt klagten private und kommunale Immobilienfirmen vor allem über fehlende Grundstücke.

BFW-Geschäftsführer Gerald Lipka sagte vor der Pressekonferenz: »Die Landesregierung soll die private Immobilienwirtschaft stärker einbeziehen.« Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hatte erst jüngst ein Paket im Kampf gegen die Wohnungsnot vorgestellt. Darin enthalten war unter anderem ein Fonds, der klammen Kommunen helfen soll, Grundstücke zu kaufen. 

Neubauwohnungen im vergangenen Jahr

Die Zahl der neuen Wohnungen im Land ist 2018 nur leicht gestiegen. Landesweit waren nach Daten des Statistischen Landesamtes Jahr 34 833 Neubauwohnungen bezugsfertig. Das waren zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Hinzu kamen 3600 Wohnungen, die nach Um- oder Ausbaumaßnahmen wieder zur Verfügung standen. Insgesamt konnten so 38 433 Wohnungen fertiggestellt und wieder bezogen werden.

Auch die Zahl der Baugenehmigungen ist gestiegen. 2018 waren rund 41 578 Neubauwohnungen zum Bau freigegeben worden - ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hinzu kamen 4673 Genehmigungen für Änderungen an Bestandsgebäuden.

Zuletzt ging die Zahl der Baugenehmigungen aber zurück. In den Monaten Januar bis März 2019 sank die Zahl der Freigaben für Neubauten um 21 Prozent auf 8339, die für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden um elf Prozent auf 975.

In den Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen sich auch Schattenseiten: 90 190 Wohnungen, für die 2018 oder früher schon eine Genehmigung vorlag, sind den Angaben zufolge noch nicht fertiggestellt worden. Für rund zwei Prozent dieser Wohnungen ist die Baugenehmigung bereits wieder erloschen. (dpa)