STUTTGART. Das Land muss nach Ansicht der oppositionellen SPD deutlich mehr Geld für die Förderung von Sozialarbeitern an den Schulen in die Hand nehmen. Der SPD-Abgeordnete Rainer Hinderer verwies am Donnerstag im Landtag in Stuttgart auf eine seit 2012 geltende Vereinbarung mit den Kommunen. Demnach fördert das Land die Stellen zu einem Drittel. Der damals festgesetzte Betrag von 16 700 Euro pro Stelle und Jahr reiche aber nicht mehr aus. »Die derzeitigen durchschnittlichen Kosten einer Vollkraftstelle belaufen sich auf 66 000 Euro, und ein Drittel davon sind 22 000 Euro«, sagte Hinderer.
Sozialminister Manne Lucha (Grüne) erinnerte daran, dass das Land Schulsozialarbeiter freiwillig fördere - grundsätzlich sei das aber eine Aufgabe der Kommunen. Derzeit gebe es fast 2000 Stellen für Schulsozialarbeiter - das Land fördere sie mit fast 30 Millionen Euro im Jahr. Nach seinen Worten gibt es Schulsozialarbeiter an 60 Prozent der allgemeinbildenden Schulen. Im Vergleich der Bundesländer müsse sich Baden-Württemberg da nicht verstecken, meinte Lucha.
Die Landesförderung läuft formal am Ende des Jahres aus. Lucha verwies auf die noch anstehenden Beratungen im Landtag zum neuen Doppeletat 2020/2021 des Landes. Er deutete an, dass die Förderung etwa auf demselben Niveau wie bislang weiterlaufen, aber wohl nicht ausgebaut werden solle. Auch der CDU-Abgeordnete Stefan Teufel sagte, es gebe keine Überlegungen, die finanzielle Förderung zu kürzen oder gar zu streichen. Schulsozialarbeiter bieten Hilfe bei zahlreichen Problemen an - etwa bei Mobbing, Scheidungskonflikten oder Drogen. (dpa)