SPD-Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch hat kurz vor dem Gasgipfel der Landesregierung einen »Energie-Scheck« in Höhe von 100 Euro für eine Heizungswartung ins Gespräch gebracht. Der Zuschuss aus der Landeskasse solle allen Bürgerinnen und Bürgern im Südwesten zugutekommen, die in den nächsten Wochen ihre Gasheizung einstellen lassen wollen. »Eine optimal eingestellte Gasheizung verbraucht bei gleicher Wärmeleistung deutlich weniger«, sagte Stoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Wer seine Heizanlage warten lasse, könne die Energiekosten um bis zu 15 Prozent senken. »Und das ohne jeglichen Komfortverlust«, betonte der SPD-Politiker.
Es gehe auch darum, die Menschen zu motivieren, ihre Heizungen neu einstellen zu lassen. »Immer mehr Verbraucher müssen in diesen Zeiten jeden Cent zweimal umdrehen. Wo der Wartungsservice der eigenen Heizung am Geld scheitert, würde das Zuschussprogramm des Landes helfen«, ist Stoch überzeugt. »Eine schnelle und unbürokratische Landesförderung in Höhe von einmalig 100 Euro für die Wartung der Gasheizung wäre der richtige Anreiz für Verbraucherinnen und Verbraucher und käme auch dem Handwerk im Land zu Gute.«
Für diesen Montag hat die grün-schwarze Landesregierung zum Krisengipfel Gas geladen, um sich auf eine mögliche Mangellage im Herbst und Winter vorzubereiten. Mit dabei sind neben dem Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller auch die Wirtschaft, Kommunen und Versorger aus Baden-Württemberg. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) setzt auf »Schwarmintelligenz«, um ein kurzfristig wirksames Energiesparprogramm auflegen zu können. Er will das Land für den Fall vorbereiten, dass Russland als Reaktion auf die westlichen Sanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine seine Gaslieferungen an Deutschland weiter drosselt.
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