Es sei eins vor zwölf und nicht mehr fünf vor zwölf, sagte Reinhold Pix (Grüne) am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. »Wenn wir nicht sofort das Ruder herumreißen, dann verlieren wir nicht nur eine faszinierende Vogelart, sondern der Schwarzwald seinen Charaktervogel.« Gründe für die geringere Population seien veränderte Lebensräume durch Klimawandel, die Waldwirtschaft und Störungen durch Tourismus und Freizeit.
Die FDP macht aber auch Windkraftanlagen für den Rückgang des Auerhahnbestandes verantwortlich. »Arten- und Naturschutz spielen keine Rolle mehr, wenn es um neue Windräder geht«, kritisierte Klaus Hoher (FDP) die grün-schwarze Regierung. Die Liberalen seien für den Ausbau von erneuerbaren Energien, aber nicht unbedingt für Windkraftanlagen im Schwarzwald. Studien zeigten, dass sich der Auerhahn nicht näher als 650 Meter an die Windkraftanlagen herantraue, sagte Hoher. Die AfD forderte ebenfalls, auf Windkraftanlagen in Auerhahn-Gebieten im Schwarzwald zu verzichten.
Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) zeigte sich zuversichtlich, den Auerhahn im Schwarzwald erhalten zu können. Mit einem Maßnahmenplan für die Jahre 2022 bis 2027 sollen der Lebensraum verbessert und die Störungen während der Wintermonate sowie der Balz-, Brut- und Aufzuchtzeit reduziert werden.
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