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Sicher im Wasser: Aktionstag für Schwimmabzeichen

Viele Kinder können auch nach Ende der Grundschulzeit nicht sicher schwimmen. Klarheit können Schwimmabzeichen bringen, die aber nicht immer leicht zu bekommen sind. Helfen soll jetzt eine landesweite Aktion.

Schwimmabzeichen
In einem Stadtbad liegen Schwimmabzeichen in Gold, Silber und Bronze. Foto: Fabian Sommer
In einem Stadtbad liegen Schwimmabzeichen in Gold, Silber und Bronze.
Foto: Fabian Sommer

In mehreren Bädern im Südwesten können Kinder und Erwachsene am (heutigen) Sonntag Prüfungen für Schwimmabzeichen absolvieren. Die Teilnehmer seien dabei nicht an eine Vereinsmitgliedschaft oder einen Kurs gebunden, sagte ein Sprecher des Landesverbands Baden der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Bei manchen Ortsvereinen müssen sich Interessenten aber für die Prüfung anmelden.

Der Schwimmabzeichen-Tag findet nach Angaben der DLRG dieses Jahr erstmals in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz statt. Mit im Boot sind auch die Landesschwimmverbände. In Baden-Württemberg machten etwa zehn Ortsvereine mit, deutlich weniger als zum Beispiel in Bayern, sagte der DLRG-Sprecher. »Wir sehen da aber Potenzial und wollen das für die Zukunft ausbauen.«

Prüfungen für Schwimmabzeichen seien zwar auch außerhalb solcher Aktionstage möglich, oft aber mit Schwimmkursen verbunden - für die es wiederum meist lange Wartelisten gebe. »Kinder brauchen viel Zeit, bis sie beim «Seepferdchen» sind«, sagte der DLRG-Sprecher. »Momentan ist unsere größte Baustelle das Abarbeiten der Schwimmkurse, die wegen der Corona-Pandemie nicht möglich waren.«

So hätten mehrere Ausbilder im vergangenen Jahr ihre Sommerferien geopfert, um Kindern in knapp 600 zusätzlichen Kursen das Schwimmen beizubringen. Zudem gebe es in der Wasserwelt des Europaparks in Rust regelmäßig die Möglichkeit, Schwimmabzeichen abzunehmen. Seit Beginn der Zusammenarbeit mit dem Freizeitpark 2019 seien dort pro Jahr etwa 1200 Prüfungen absolviert worden.

Die DLRG geht davon aus, dass derzeit rund 60 Prozent aller Kinder nach dem Ende der Grundschulzeit nicht sicher schwimmen können - mit steigender Tendenz. Das »Seepferdchen« für Frühschwimmer sei dabei aber kein geeigneter Gradmesser. Als Freischwimmer gelte man erst, wenn man die Prüfung zum Deutschen Schwimmabzeichen in Bronze erfolgreich meistert. Dazu gehören unter anderem ein Kopfsprung vom Beckenrand und Schwimmen über 200 Meter in 15 Minuten.

© dpa-infocom, dpa:220522-99-384771/2