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Semling über Inspekteur: »Ganz normal, leistungsstark«

Der Freiburger Polizeipräsident Franz Semling hat den Inspekteur der Polizei vor dessen Beförderung ins Amt nach eigenen Worten für fähig gehalten. Er habe sich aufgrund des Werdegangs, der Ausbildung und der Leistung des Mannes vorstellen können, dass dieser den Job des Inspekteurs gut machen werde, sagte Semling am Montag im Untersuchungsausschuss zum Polizei-Skandal im Landtag. »Das war mein erster Reflex.« Semling sagte, er habe den jetzigen Inspekteur damals wahrgenommen als »ganz normalen, leistungsstarken« Kollegen.

Untersuchungsausschuss zur Polizei-Affäre
Franz Semling, Polizeipräsident von Freiburg, nimmt im Landtag von Baden-Württemberg am Untersuchungsausschuss zur Polizei-Affäre teil. Foto: Marijan Murat/DPA
Franz Semling, Polizeipräsident von Freiburg, nimmt im Landtag von Baden-Württemberg am Untersuchungsausschuss zur Polizei-Affäre teil.
Foto: Marijan Murat/DPA

Als er Ende 2021 schließlich von den Vorwürfen wegen sexueller Belästigung gegen den Inspekteur erfuhr, habe er ungläubig reagiert, berichtete Semling. »Das, was ich da gehört habe, war für mich schwer vorstellbar.«

Der mittlerweile vom Dienst freigestellte Inspekteur musste sich wegen Vorwürfen sexueller Nötigung vor dem Landgericht verantworten. Er wurde aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat Revision gegen das Urteil eingelegt.

Der Untersuchungsausschuss im Landtag befasst sich mit sexueller Belästigung bei der Polizei, mit der Beförderungspraxis bei der Polizei und der Weitergabe eines Anwaltsschreibens durch Innenminister Thomas Strobl (CDU). Es geht dabei auch darum, wie der Inspekteur auf den Posten kam und wie Spitzenstellen bei der Polizei grundsätzlich besetzt werden. Strobl hat angekündigt, das Amt des Inspekteurs abschaffen zu wollen.

© dpa-infocom, dpa:231016-99-582636/2