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Schwäbische Kommunalpolitiker lassen sich vorab impfen

DONAUWÖRTH. In Nordschwaben stehen zwei Kommunalpolitiker wegen vorgezogener Corona-Impfungen in der Kritik. Sowohl der Landrat des Kreises Donau-Ries, Stefan Rößle (CSU), als auch der Oberbürgermeister der Kreisstadt Donauwörth, Jürgen Sorré, haben bereits im Januar eine vorgezogene Impfung erhalten. Zunächst hatte die »Augsburger Allgemeine« darüber berichtet.

Beide Kommunalpolitiker betonen, dass sie nun nicht mehr so handeln würden. Rößle sagte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur, dass es um zwei Impfdosen gegangen sei, die am Anfang der Impfkampagne am 4. Januar abends im Krankenhaus in Donauwörth übrig geblieben seien. Am nächsten Tag hätte das Mittel nicht mehr verwendet werden dürfen und hätte entsorgt werden müssen. Deswegen seien er und seine Stellvertreterin gefragt worden, ob sie kurzfristig eine Impfung wollen.

»Ich habe mir damals nichts dabei gedacht«, sagte Rößle. Damals seien die Vorbehalte gegen die Impfungen auch noch größer gewesen als heute, meinte er. Aus heutiger Sicht mit der wochenlangen Diskussion um die Knappheit des Impfstoffs betrachtet Rößle sein Handeln selbst kritisch.

Der parteilose Oberbürgermeister Sorré hat nach eigenen Angaben Mitte Januar vom Impfzentrum ein ähnliches Angebot erhalten. Auch in diesem Fall habe die Gefahr bestanden, dass die Impfdosis verfalle. »Mit dem Wissen von heute würde ich die damalige Entscheidung, dieses kurzfristige Angebot anzunehmen, so nicht mehr fällen«, heißt es in einer Erklärung des Oberbürgermeisters. (dpa)

Interview mit Rößle