SINSHEIM/KARLSRUHE. Unter anderem beanstandeten sie Dreck, Schaben und den Gebrauch alten Frittierfetts. Die Behörden veröffentlichten die Kontrollberichte, nachdem Verbraucher das auf der Online-Plattform »Topf Secret« beantragt hatten. Mehr als 3.000 solcher Anträge aus Baden-Württemberg waren dort eingegangen, wie die Betreiber am Mittwoch bekanntgaben.
Die Online-Plattform »Topf Secret« ist im Januar gestartet und wird von der Verbraucherorganisation Foodwatch und der Transparenz-Initiative »Frag den Staat« betrieben. Bürger können dort bei den Behörden Hygiene-Berichte von Restaurants, Bäckereien und anderen Lebensmittelbetrieben einfordern. 26 000 Anträge wurden gestellt - wobei ein Teilnehmer auch mehrere Anträge stellen kann.
Die Baden-Württemberger liegen mit 30,7 Anfragen pro 100.000 Einwohner im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld. Den größten Informationsbedarf haben die Berliner (64,6), den geringsten die Thüringer (18,5).
Laut Foodwatch sind die Lebensmittel- und Verbraucherschutzbehörden im Südwesten aber am auskunftsfreudigsten, weil sie die angefragten Informationen größtenteils herausgeben. Jene in Schleswig-Holstein dagegen haben alle Anfragen über »Topf Secret« abgelehnt. Nach Einschätzung der Initiative »Frag den Staat« haben Bürger einen gesetzlichen Anspruch auf die Kontrollergebnisse. Dennoch haben bereits zahlreiche Lebensmittelbetriebe gegen Behörden geklagt, die solche Ergebnisse veröffentlichten. (dpa)