Daher sollen Experten unter anderem des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg mit Sitz in Karlsruhe untersuchen, welche Regenwurmarten in welcher Dichte und Menge auf landwirtschaftlichen Flächen vorkommen. »Wir wollen wissen, wie viele Regenwurmarten es in Baden-Württemberg gibt und wo sie vorkommen. Welche Arten sich auf landwirtschaftlich genutzten Flächen wohlfühlen und mit welchen Bewirtschaftungsmethoden wir sie gegebenenfalls fördern können«, erklärte Hauk am Dienstag in Stuttgart.
Infolge der Dürrejahre 2015 und 2018 seien die Populationen mancher Arten stark eingebrochen, erklärte Christian Bluhm, Wissenschaftler an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Es gebe aber zu wenige Langzeituntersuchungen für seriöse Aussagen.
Im Zuge eines Projekts sei geschaut worden, wie sich extra Kalk im Boden und der Verzicht von Bewirtschaftung auf die Tiere auswirkten: »Die Regenwürmer reagierten mit einer Verdreifachung ihrer Anzahl und Artenvielfalt auf die Kalkung, während wir keinen Einfluss eines Bewirtschaftungsverzichts feststellen konnten.«
Regenwürmer spielten eine zentrale Rolle bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzenreste, erklärte der Experte. »Sie fressen sich unermüdlich durch ihr Habitat und tragen nebenbei mit der Bildung ihrer Gangsysteme zur Verbesserung der Drainage- und Durchlüftungseigenschaften des Bodens bei«, sagte Bluhm laut Mitteilung. »In regenwurmreichen Böden gibt es wohl keinen Krümel Erde, der nicht schon mehrfach durch einen Wurmdarm gewandert ist.«
Mitteilung zum Regenwurmprojekt
Infos über Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt
© dpa-infocom, dpa:230214-99-593941/2