Kein anderes Bundesland ist in der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Bürgermeister so prominent vertreten wie Baden-Württemberg. 17 der 37 aktuellen Mitglieder stammen aus dem Südwesten. Neu dabei ist seit einem Trainingslager am Wochenende in Sachsen-Anhalt Daniel Retsch aus Weisenbach (Landkreis Rastatt). »Ich bin angenommen worden«, berichtete der 39-Jährige. Nun müsse er sich fit halten und wolle versuchen, Fußball-Trainingseinheiten und im besten Fall weitere Joggingrunden im Alltag unterzubringen. »Das ist ein gutes Gefühl«, sagte Retsch der Deutschen Presse-Agentur.
Stürmer Retsch ist das einzige neue Mannschaftsmitglied aus dem Südwesten. Aber auch aus Hessen, Bayern, Sachsen und Niedersachsen wurden kickende Rathauschefs in den Kader aufgenommen, wie Teamchef und Abwehrspieler Detlef Wellbrock aus Loxstedt bei Bremerhaven am Dienstag mitteilte. Baden-Württemberg ist in der speziellen Nationalmannschaft traditionell stark vertreten. Der aktuelle Kapitän stammt ebenso von hier: Sebastian Schrempp aus Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe) steht zudem für die Mannschaft im Tor.
Die Fußball-Nationalmannschaft der Bürgermeister gibt es seit 2008. Aus dem Landkreis Rastatt sind zudem Dietmar Späth aus Muggensturm und Constantin Braun aus Bietigheim im Kader. Späth wurde jüngst zum künftigen Rathauschef von Baden-Baden gewählt. Da in der Nationalelf ein Generationswechsel ansteht, ist unklar, wie viele Spiele der 58-Jährige noch mit Retsch und den Kollegen bestreiten wird. Auch andere der 37 Teammitglieder dürften nach den Worten Wellbrocks im Laufe dieses Jahres noch als Aktive ausscheiden.
Für Ende Mai/Anfang Juni ist eine Europameisterschaft in der Slowakei geplant. So sehen sich die Bürgermeister auch als Botschafter. Am Herzen liegt ihnen zudem soziales Engagement: So unterstützt die Bürgermeister-Mannschaft die SOS-Kinderdörfer.
Andere Berufsgruppen wie Bundeswehrsoldaten, Autoren und Winzer haben ebenso eigene Nationalmannschaften. In der Parlamentsmannschaft FC Bundestag wiederum kicken Abgeordnete aller Fraktionen.
Retsch sagte, er freue sich, viele Kollegen schon nach dem Osterwochenende beim Trainingslager in Crailsheim (Landkreis Schwäbisch Hall) wiederzusehen. »Wir haben uns richtig gut verstanden.« Einige hätten ihre Frauen, manche auch ihre Kinder dabei gehabt. Das solle nun in den Ferien noch ausgebaut werden - mit eigenem Programm für die Mitreisenden wie eine Stadtführung und eine Weinprobe. So könnten Freundschaften entstehen, sagte Retsch.
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