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Südwest-Bauwirtschaft fordert niedrigere Grunderwerbssteuer

Die Bauunternehmen in Baden-Württemberg fordern eine reduzierte Grunderwerbssteuer, um den Wohnungsbau im Land zu stützen. Der effektive Wert des Grund und Bodens müsse endlich vom Immobilienwert entkoppelt werden, sagte der Verbandspräsident der Bauwirtschaft, Markus Böll, am Freitag in Künzelsau. Künftig sollte die Steuer nur noch auf den Bodenwert entrichtet werden. So könnte man Bauwilligen mehr Luft für die Finanzierung verschaffen.

Böll zufolge gleicht die Bauwirtschaft gerade einem »Preisboxer«, der einen Tiefschlag nach dem anderen einstecken muss und nicht mehr auf die Beine kommt. »Inzwischen hat sich eine gewisse toxische Mischung aus Kostensteigerungen in Verbindung mit gekürzten Fördermitteln und höheren Bauzinsen gebildet«, sagte er. Für viele Bauherren sei der Traum vom Eigenheim geplatzt, und auch viele Investoren stoppten ihre Projekte. In den vergangenen Monaten seien daher die Auftragseingänge und Baugenehmigungen eingebrochen.

Das sei paradox, da ja eine riesige Nachfrage nach Wohnraum bestehe, sagte Böll. Nur der Auftragsüberhang aus den Vorjahren bewahre viele Firmen noch vor der Kurzarbeit. Der Verband vertritt Baugewerbe und Bauindustrie im Land. In ihm sind rund 1600 Firmen organisiert.

© dpa-infocom, dpa:230714-99-404210/2