»Sein Verhältnis zur Linken in den letzten Jahren war nicht gerade solidarisch und konstruktiv«, monierte Riexinger, der im Bundestag sitzt. »Als ehemaliger Vorsitzender sollte man nicht immer von der Seitenlinie reingrätschen.« Dass sich der Aufrüstungsgegner Lafontaine nun mitten im Krieg in der Ukraine von der Linken verabschiede, sei schwer nachvollziehbar. »Er verlässt in diesen Zeiten die einzige Anti-Kriegs-Partei im Bundestag.«
Riexinger würdigte, dass Lafontaine die Verschmelzung der WASG und der PDS zur Linken vorangetrieben habe. »Was die Gründung der Linkspartei angeht, da hat er große Verdienste.« Doch am Ende gehe Lafontaine, der zwischen 1995 und 1999 SPD-Vorsitzender und von 2007 bis 2010 auch Linken-Chef, eben immer seinen eigenen Weg. »So viele Menschen, die mal Vorsitzender von zwei Parteien waren und dann ausgetreten sind, gibt es nicht. Vermutlich liegt das nicht nur an den Parteien.«
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