Die grün-schwarze Landesregierung habe in ihrem Koalitionsvertrag ein Bodenbrüterprogramm versprochen. »Sie muss nun liefern«, sagte Enssle. Nabu, Landesjagdverband und Landkreistag schätzen die Kosten auf jährlich rund sechs Millionen Euro.
Rebhühner, Braunkehlchen und Kiebitze finden wegen des Insektensterbens und der Feldstruktur kaum noch Lebensraum und Nahrung. Die Bestände des Kiebitzes seien zwischen 1995 und 2020 um 92 Prozent eingebrochen, sagte Enssle. Selbst Arten wie die Feldlerche verzeichneten in diesem Zeitraum Verluste von mehr als 70 Prozent.
Auch rechtlich gebe es wegen des Rückgangs in den EU-Vogelschutzgebieten Handlungsbedarf. »Arten wie Kiebitz oder Rebhuhn sind nach EU-Recht streng geschützt«, sagte Enssle. »Sollten ihre Bestände in Baden-Württemberg tatsächlich erlöschen, könnte das ein Beschwerdeverfahren bei der EU-Kommission zur Folge haben.«
Es müsse mehrjährige Blühflächen und Experten wie Vogelkundler vor Ort geben, sagte Enssle. Auch die Landschaftserhaltungsverbände (LEV) seien als Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Naturschutz gefragt, sagte der Präsident des Landkreistages, Joachim Walter.
Webseite Plenum-Projekt Rebhuhn
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