Stabilität und Lufthoheit ist gefragt: Für die in der Hinrunde noch wackelige Abwehr von RB Leipzig ist das Direktduell mit Standard-Spezialist SC Freiburg ein Härtetest. »Da sind sie brandgefährlich, ich glaube aber, nicht nur bei Standards. Sie machen schon sehr, sehr vieles richtig, deswegen sind sie zu recht dort, wo sie sind tabellarisch. Sie haben sich da etabliert, sind mittlerweile aus meiner Sicht eine extrem stabile Mannschaft«, sagte RB-Trainer Domenico Tedesco am Freitag auf einer Pressekonferenz.
Im Kampf um die Champions-League-Tickets gegen den punktgleichen Tabellennachbarn an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist eine Personalie noch offen: Kann Josko Gvardiol in der Innenverteidigung spielen? Der angeschlagen beim DFB-Pokalspiel in Hannover (4:0) ausgewechselte Kroate hat laut Tedesco »eine Prellung, die sehr schmerzhaft ist. Vielleicht kann er heute wieder trainieren«, erklärte der Coach und fügte an: »Wenn er schmerzfrei ist und keine Probleme mehr hat, dann wird er spielen.« Der Rest sei »fit und an Bord«.
Freiburgs kommt mit der Empfehlung von 19 Standardtoren in dieser Saison - das ist Bundesliga-Vereinsrekord. »Sie haben unfassbar viele Variationen kreiert und sind seit Jahren in diesem Gebiet top«, analysierte Tedesco. Ohnehin spielen die Breisgauer gerade eine starke Saison. Mit 40 Zählern aus 24 Spielen haben sie die beste Zwischenbilanz unter Trainer Christian Streich. Nur in der Saison 1994/1995 waren die Freiburger besser. »Wir werden alles raushauen, was wir im Tank haben, um ein richtig gutes Spiel zu machen«, kündigte Streich gleich nach dem 2:1 nach Verlängerung im DFB-Pokal in Bochum an.
Die Statistik spricht jedoch für RB: Die Sachsen haben noch keins der fünf Bundesliga-Heimspiele gegen den Sportclub verloren (4 Siege/1 Remis). Das beste Team nach der Winterpause - nur sechs Gegentreffer - kann im Direktduell mit den Breisgauern auch Boden im Kampf um die Champions League gutmachen. »Es ist ein Spiel wie jedes andere Bundesliga-Spiel. Wenn es der letzte Spieltag wäre, würde ich aufgrund der aktuellen Tabellensituation sagen: Es ist ein Finale«, erklärte Tedesco. Er betonte, man habe »noch nichts erreicht. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, der Hunger in der Mannschaft ist nach wie vor groß.«
Respekt hat der erst 36-jährige Tedesco vor Freiburg-Coach Streich: »Ich versuche, von vielen Trainern zu lernen. Es ist wichtig zu schauen, was andere Trainer machen und sie gegenüberzustellen.« Für den Deutsch-Italiener ist klar: »Wenn man über den SC Freiburg spricht, spricht man automatisch auch über Christian Streich. Das spricht sowohl für den Verein als auch für den Trainer. Dass die beiden seit mehr als zehn Jahren zusammenarbeiten, zeigt eine klare Linie und Kontinuität.« So könne Freiburg dank der Arbeit des Trainer-Routiniers »mittlerweile in anderen Kategorien denken. Es ist brutal, was sie machen. So haben sie es geschafft, eine Spitzenmannschaft in der Bundesliga zu werden«.
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