ZELL IM WIESENTAL. Nach der tödlichen Attacke auf einen Bauarbeiter in einer Ferienwohnung in Zell im Wiesental wollen die Ermittler nun die weiteren Hintergründe des Verbrechens klären. Ob die beiden Verdächtigen in Untersuchungshaft sitzen, konnte ein Polizeisprecher am Freitag nicht sagen. Den 22 und 27 Jahre alten Männern wird vorgeworfen, am späten Dienstagabend in dem Ort im Schwarzwald einen Arbeitskollegen getötet und drei andere verletzt zu haben. Nach der Tat waren die beiden Männer geflohen.
Polizisten hatten die Tatverdächtigen am Mittwoch in Frankfurt am Main festgenommen - mehr als 350 Kilometer vom Tatort im Kreis Lörrach entfernt. Das Brüderpaar aus Bulgarien habe sich offenbar ins Ausland absetzen wollen. Sie sollten noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Duo vor, einen 38 Jahre alten Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit durch massive Gewalteinwirkung getötet zu haben. Das Opfer sei erschlagen worden. Ein 64-Jähriger wurde demnach schwer verletzt, zwei weitere Männer erlitten leichte Verletzungen.
Bei dem Verbrechen handelt es sich den Angaben nach um Raubmord. Die Brüder seien in das Zimmer des 38-Jährigen gegangen, um ihn zu erschlagen und an sein Bargeld zu kommen. Aus diesem Grund griffen sie auch einen zweiten Arbeiter an. Beide Opfer erlitten schwerste Kopfverletzungen. Das Duo sei daraufhin mit dem Geld geflüchtet. Die Höhe der Beute war zunächst nicht bekannt.
Der Tatverdacht richtet sich den Angaben nach gegen beide Männer. Sie sollen die Tat gemeinsam begangen haben. Zu Beginn wurde nur einer von ihnen verdächtigt. Das Brüderpaar sei zum Arbeiten nach Deutschland gekommen. Laut der Sonderkommission »Baustelle« waren in der Wohnung, in der sich die Tat ereignete, sechs Beschäftigte einer Firma untergebracht. Sie arbeiteten demnach auf einer nahen Baustelle.
Die Brüder wurden nach ihrer Festnahme am Mittwoch von Frankfurt in eine Justizvollzugsanstalt nach Baden-Württemberg gebracht. Wie das Brüderpaar nach Hessen kam, müsse noch ermittelt werden. Die Männer waren anfangs zu Fuß geflüchtet. Die Polizei hatte unter anderem mit einem Hubschrauber und Spürhunden nach ihnen gesucht und sie international zur Fahndung ausgeschrieben. (dpa)