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Rathauschef: Europabrücke muss auf Dauer neu gebaut werden

Die Europabrücke ist der verkehrsreichste Übergang zwischen Baden-Württemberg und Ostfrankreich. Nun wird sie mit Millionenaufwand saniert. Doch damit ist es nicht getan.

Kehler Oberbürgermeister Wolfram Britz
Der Kehler Oberbürgermeister Wolfram Britz in seinem Büro im Rathaus. Foto: Christian Böhmer
Der Kehler Oberbürgermeister Wolfram Britz in seinem Büro im Rathaus.
Foto: Christian Böhmer

Die Grenzstadt Kehl rechnet wegen Bauarbeiten an der Europabrücke nach Straßburg mit Staus und einer erheblichen Luftbelastung. »Die Sanierung vom Mai an hat massive Auswirkungen auf Kehl«, sagte Oberbürgermeister Wolfram Britz der Deutschen Presse-Agentur. Autos könnten auf der Rheinbrücke dann nur noch einspurig fahren. Erneuert werden unter anderem Fahrbahnen und Gehwege.

Längerfristig gehe es bei dem Nadelöhr für den Straßenverkehr zwischen Deutschland und Frankreich um einen Neubau, kündigte der parteilose Rathauschef an. »Der Neubau ist ein Projekt, das in Berlin und Paris entschieden wird. Es muss auf Dauer etwas getan werden.« Die 1960 gebaute Brücke sei in die Jahre gekommen.

»Wir sind vorbereitet: Wir haben die Trambrücke so gebaut, dass direkt nebendran eine neue Europabrücke entstehen kann, bevor die bestehende abgerissen wird«, sagte der 54-Jährige. Kehl und Straßburg sind mit einer Straßenbahnlinie verbunden. Das Stuttgarter Verkehrsministerium bestätigte auf Anfrage, wegen der Schäden sei »mittelfristig ein Ersatzneubau« geplant - ein Termin wurde nicht genannt.

Allein die baldige Sanierung der symbolträchtigen Rheinbrücke schlägt dem Freiburger Regierungspräsidium zufolge mit rund zwei Millionen Euro zu Buche. Die Kosten werden zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Straßburg geteilt. Über die rund 250 Meter lange Stahlbrücke fahren demnach rund 23.000 Fahrzeuge pro Tag, darunter sind rund 1000 Lastwagen. Es sei damit der verkehrsreichste Übergang zwischen Baden-Württemberg und der ostfranzösischen Region Grand Est, zu der auch das Elsass gehört.

Britz sagte mit Blick auf die Sanierung, die Wirtschaft sei erheblich betroffen. Lkw müssten den Rhein in Gambsheim im Norden oder über die Pierre-Pflimlin-Brücke im Süden der Stadt überqueren. Es gehe deswegen darum, Container und Waren aus dem Straßburger Hafen in den Kehler Hafen zu transportieren: »Dazu werden Unternehmen auch Schubschiffe einsetzen. Das ist ein wichtiges Thema für uns«, resümierte Britz. Der Hafen sei die Schlagader der örtlichen Wirtschaft.

Regierungspräsidium Freiburg zu Sanierung

© dpa-infocom, dpa:230409-99-256844/2