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Radfahren wieder erlaubt: Posse um sanierte Brücke in Esslingen

Radler, die über die Brüstung fallen, weil sie zu niedrig ist? Aus diesem Grund war eine historische Brücke über den Neckar lange gesperrt. Ende gut, alles gut?

Die Stadt Esslingen. Foto: Mirjam Sperlich
Die Stadt Esslingen.
Foto: Mirjam Sperlich

ESSLINGEN. Nun dürfen Radler wieder über eine historische Neckar-Brücke fahren: Es besteht keine Gefahr mehr, dass sie über die zu niedrige Brüstung fallen. Monatelang war die Pliensaubrücke in Esslingen deswegen für Radfahrer gesperrt. Nun wurden an der steinernen Brüstung beidseitig Bauzäune aufgestellt, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Die Brücke sei seit Mittwoch wieder für Radfahrer frei. Am Samstag wurde sie bereits wieder rege genutzt - zahlreiche Radler fuhren am Vormittag darüber.

Seit der Sanierung des Bauwerks im Frühjahr mussten sie absteigen und ihre Räder über die Brücke schieben. Grund dafür war die Höhe der steinernen Brüstung - sie ist nur 90 Zentimeter hoch und unterschreitet damit die für den Radverkehr vorgeschriebenen 1,30 Meter Höhe. »Wir sind im Gespräch mit dem Denkmalschutz, um das Geländer dauerhaft zu erhöhen«, sagte der Stadtsprecher. Das Problem: Die Denkmalschützer lassen es eigentlich nicht zu, dass die steinerne Brüstung einfach mit einem höheren Gitter versehen wird.

Bei der Stadt Esslingen hatte man sich gewundert, dass der Sachverhalt erst jetzt für Wirbel sorgte - das Schild, das Radverkehr zulässt, sei schon im Frühjahr abgeklebt worden, hatte ein Sprecher jüngst erklärt.

Ursprünglich sei der Mittelstreifen der Brücke für Radfahrer vorgesehen gewesen. Deshalb sei auch kein zusätzliches Geländer eingeplant worden. Doch verschiedene Urteile des Oberlandesgerichtes hätten gezeigt, dass die Stadt Esslingen haften könnte, wenn ein Radfahrer nach einem Schlenker über die Mauer ins Wasser fällt. (dpa)