Der frühere Stürmer Nils Petersen hat den als möglichen künftigen Freiburger Trainer gehandelten Julian Schuster in höchsten Tönen gelobt. »Julian Schuster war schon als Spieler der längste verlängerte Arm eines Trainers, den ich je gesehen habe«, sagte der 35-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag über seinen ehemaligen Mitspieler.
Auf die Frage, was generell für eine interne Lösung für den gesuchten Nachfolger von Christian Streich sprechen würde, antwortete Petersen: »Es schadet nicht, bereits Teil dieses besonderen Vereins gewesen zu sein. Der SC steht für bestimmte Werte, für eine gewisse Demut. Und am Ende auch für sportliche Qualität. Wenn eine Personalie im eigenen Haus das alles verkörpert, muss man wohl nicht allzu lange überlegen.«
Schuster (38) wird in übereinstimmenden Medienberichten als Favorit auf die Nachfolge von Trainer Christian Streich beim badischen Fußball-Bundesligisten SC Freiburg gehandelt. Aktuell ist er Verbindungsmann zwischen Profis und Nachwuchs beim SC. Unter Streich war er einst Kapitän, Erfahrung als Cheftrainer hat er nicht.
»Für mich war sonnenklar, dass Schusti eines Tages Trainer wird, und mich würde es sehr wundern, wenn diese tolle Persönlichkeit keinen Erfolg hätte«, sagte Petersen: »Seine Ansprachen an Spieltagen hatten immer etwas unglaublich Klares, Motivierendes und stets Sinnvolles. Wenn er das Wort ergriffen hat, war Ruhe in der Kabine.«
Am Montag hatte Streich (58) angekündigt, dass er seinen Vertrag beim SC Freiburg nicht verlängern und am Saisonende aufhören wird. »Es braucht nach zwölf Jahren Christian Streich nun keine schlechte Kopie vor die Mannschaft zu treten, die mit dem Fahrrad anreist und alemannisch spricht«, meinte Petersen: »Wenn man irgendetwas Gutes in dieser Zäsur sehen möchte, dann ist es möglicherweise ein neues Gesicht, ein neuer Input, eine neue Ansprache, möglicherweise sogar eine andere Idee von Fußball. Am Ende braucht es sportlichen Erfolg, Authentizität, und es schadet natürlich auch nicht, auf seine Art Menschenfänger zu sein.« Man solle den neuen Trainer »nicht in seiner Art, in seinem Wesen, seinem Denken in eine zwölf Jahre alte Vorlage pressen«, meinte Petersen.
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