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Polizei testet Dashcams im Kampf gegen Rettungsgassen-Muffel

Im Kampf gegen rücksichtslose Autofahrer testet die Autobahnpolizei im Raum Freiburg sogenannte Dashcams.

Dashcam-Prozess
Eine sogenannte Dash-Cam filmt aus einem Auto. Foto: Rene Ruprecht/Archiv
Eine sogenannte Dash-Cam filmt aus einem Auto. Foto: Rene Ruprecht/Archiv

STUTTGART/FREIBURG. Mit diesen hochauflösenden Kameras soll auch die Bildung von Rettungsgassen nach Unfällen verstärkt überwacht werden, teilte das Innenministerium in Stuttgart am Mittwoch der Deutschen-Presse-Agentur mit. Das Pilotprojekt in Freiburg begann bereits Anfang März. Dabei wurden zwei Fahrzeuge testweise mit diesen Kameras ausgestattet. Das Projekt ist auf ein Jahr ausgelegt. Erste Ergebnisse sollen aber schon vor den Sommerferien vorliegen.

Erst am Dienstag kam es wieder zu Problemen bei der Bildung einer Rettungsgasse - und zwar auf der Autobahn 5 in Höhe Hagsfeld bei Karlsruhe. Nach einem schweren Unfall mit zwei Verletzten staute sich der Verkehr auf eine Länge von 13 Kilometern. Nach Angaben der Polizei Karlsruhe wurden auch mithilfe eines Videofahrzeugs der Verkehrspolizei 245 Verstöße bei der Bildung der Rettungsgasse festgestellt. 116 Autofahrer, 76 Fahrer von Sattelzügen und 47 Lastwagenfahrer sowie die Fahrer von 4 Reisebussen hätten keine Gasse gebildet und das Durchkommen der Rettungsfahrzeuge behindert.

»Auch Bergungsfahrzeuge mussten teilweise minutenlang warten, da ein Durchkommen aufgrund besonders rücksichtsloser Fahrzeuglenker nicht möglich war«, teilte die Polizei in Karlsruhe weiter mit. Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: »Wer auf der Autobahn unsere Rettungsdienste, die Polizei, die Feuerwehr oder dringend benötigte Bergungsfahrzeuge behindert, wenn jede Sekunde zählt, der handelt besonders rücksichtslos.« Die Polizei werde die Bildung von Rettungsgassen gezielt überwachen und Verstöße ahnden.

Beim Bilden einer Rettungsgasse rät die Polizei zur »Daumenregel«: Autos auf der linken Seite fahren nach links, auf der rechten Seite nach rechts. Dabei dürften auch rote Ampeln ignoriert werden, sofern niemand dadurch gefährdet wird. Seit Ende 2017 drohen Fahrern, die Einsatzkräfte blockieren, bis zu 200 Euro Strafe. Gefährdet ein Fahrer andere, drohen sogar 280 Euro Bußgeld samt Fahrverbot. (dpa)