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Politikwissenschaftler sieht WerteUnion kritisch

Der Politikwissenschaftler Michael Wehner zweifelt an den Erfolgschancen der sogenannten WerteUnion aus Vertretern des konservativen Flügels der CDU/CSU.

Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Foto: dpa

FREIBURG. »Ich glaube nicht, dass eine Rückkehr zu vermeintlich konservativen Wertvorstellungen verfangen kann. Dazu ist der Modernisierungskurs in Deutschland mittlerweile zu sehr mehrheitsfähig oder akzeptiert«, sagte der Chef der Außenstelle Freiburg der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg der Deutschen Presse-Agentur. Die WerteUnion trifft sich an diesem Samstag (7. April) zu Strategieberatungen in Schwetzingen.

Einen Rückzug der Union auf frühere Positionen etwa bei den Reizthemen Islam, Migration und Innere Sicherheit hält Wehner für wenig erfolgversprechend. »Unter wahlstrategischen Aspekten ist fraglich, ob sich ein solcher Kurs insgesamt auszahlen würde. Ich denke, das ist ein Nullsummenspiel, das sich nicht rechnen würde.« Eine solche Strategie spreche vielleicht 10 bis 15 Prozent der Union-Wähler an. »Man wird das Rad nicht zurückdrehen können.«

Mit ihrer aktuellen Ausrichtung werde es für CDU/CSU und auch für die SPD allerdings schwer sein, wertkonservative Wähler zu versöhnen. »Dieses Wählerpotential wird dafür sorgen, dass sich die AfD wohl mittelfristig im Parteienspektrum etablieren wird. Zu übertriebene Parolen könnten da aber nicht zu einer Re-Integration von AfD-Wählern führen, sondern eher das Gegenteil bewirken.« (dpa)