Ein solches Angebot auf den Toiletten würde es Frauen erleichtern, mit der Periode einfacher umzugehen, betonte Seemann. »Die Periode beginnt mal früher als gedacht oder sie ist stärker als gedacht« sagte sie am Montag der Deutschen Presse-Agentur. »Als Frau hat man nicht immer das Richtige in der Tasche.« Ein solches Angebot könne ins Baugesetzbuch aufgenommen werden, schlug Seemann vor.
Zunächst hatten die »Stuttgarter Nachrichten« über das Thema berichtet. Seemann sagte der Zeitung, Arbeitgeber könnten Frauen zudem zum Beispiel einen »Entspannungsraum mit Wärmeflasche und Liege« einrichten und so Offenheit signalisieren.
Der Karlsruher Gemeinderat hatte im November im Rahmen eines Pilotprojektes beschlossen, ein Jahr lang Menstruationsprodukte wie Binden und Tampons kostenlos zur Verfügung zu stellen. Beschränkt ist das Angebot allerdings auf zunächst ein städtisches Amt und eine Schule. Nach einem Jahr soll bewertet werden, wie hoch Aufwand und Kosten sind und wie das Angebot genutzt wird. Zugestimmt hatten neben den Grünen unter anderem auch die SPD-Stadträte sowie mehrheitlich die Mitglieder der Linken und der Karlsruher Liste/Die Partei. Abgelehnt wurde der Antrag von der AfD und fast allen CDU-Stadträten.
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