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Pilot aus Baden-Württemberg verirrt sich und landet in Prag

Kondensstreifen
Kondensstreifen. Foto: Federico Gambarini/dpa/Symbolbild
Kondensstreifen. Foto: Federico Gambarini/dpa/Symbolbild

PRAG. Ein Hobby-Pilot aus Baden-Württemberg hat bei einem Rundflug die Orientierung verloren - und ist Hunderte Kilometer entfernt in Prag gelandet. »Das ist ein einzigartiger Vorfall, der uns noch nicht untergekommen ist«, sagte Josef Bejdak von der tschechischen Stelle für Flugunfalluntersuchung am Freitagabend. Er bestätigte einen Bericht der »Stuttgarter Nachrichten« und sprach von einem »ernsten Zwischenfall«.

Der 79-Jährige sei am 26. Mai völlig unangekündigt kurz vor Sonnenuntergang auf dem Prager Verkehrsflughafen gelandet - noch dazu auf einer Landebahn, die wegen Wartungsarbeiten gesperrt war. Auf Funksprüche und rote Lichtsignale habe er nicht reagiert. »Er ist gelandet, weil ihm der Treibstoff ausging«, sagte Bejdak. Der Mann habe nicht einmal seinen Pilotenschein dabei gehabt.

Die Odyssee des Fliegers begann drei Stunden zuvor in Rottweil, etwa 90 Kilometer südlich von Stuttgart. Der Pilot flog entlang der Donau und überquerte den Böhmerwald, ohne es nach späteren Aussagen zu merken. »Wir wissen nicht genau, was er eigentlich vorhatte«, sagte Bejdak. Die tschechische Autobahn D5 führte ihn nach Prag, wo er in den Kontrollraum des Flughafens eindrang. »Bei vollem Betrieb auf dem Flughafen wäre das ein großes Problem gewesen«, betonte Bejdak. Doch wegen der Coronavirus-Pandemie waren die meisten Flüge abgesagt worden. (dpa)