Mit Hilfe von Sensoren im Boden zur Feuchtemessung, Wetterdaten und -prognosen sowie Satellitenbildern zum Zustand des Baumes erhalte dieser passgenau und über eine Cloud gesteuert automatisch durch einen Tröpfchenschlauch Wasser, erklärte Awatree-Mitgründer Daniel Brand am Mittwoch. Das spare dem Grünflächenamt zahlreiche Bewässerungsfahrten in einem trockenen Sommer. 800 Liter fasse der Stahltank unter Holzplanken, das könne eine ganze Saison lang reichen.
Einen mittleren vierstelligen Betrag hat die Stadt dafür ausgegeben. Boch sieht darin eine lohnende Investition auch mit Blick auf den Klimawandel: Bäume würden immer wichtiger bei der Frage, wie man Städte kühler bekommt. Diese Bewässerungsmethode sei nachhaltiger als zig Gießfahrten. Zudem betonte er den Synergieeffekt, dass man die Bank auch als Sitzgelegenheit nutzen kann. »Ich bin sicher, dass es absolut einschlagen wird.« Dann sei der Kauf weiterer Bänke denkbar.
Bis zu 18 Mal im Jahr müssten Stadtbäume sonst bewässert werden, sagte Brand. Die Technik gibt Bescheid, wenn der Tank wieder gefüllt werden muss. Zum Schutz vor Frost kann er nach Angaben des Start-ups aus Celle in Niedersachsen auch komplett geleert werden im Winter.
Vor allem Hitze und Trockenheit stressen Stadtbäume. Solche Perioden nehmen mit dem Klimawandel zu. Oft engagieren sich auch Bürgerinnen und Bürger mit Baum- oder Gießpatenschaften. Kommunen nehmen bei der Planung zudem neue Baumarten in den Blick, die mit Trockenheit besser zurechtkommen. Der Bund unterstützt Städte bei deren Anschaffung.
© dpa-infocom, dpa:230830-99-14920/3