Zuzenhausen (dpa/lsw) - Bei diesem Debütanten macht sich Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder überhaupt keine Sorgen. Philipp Pentke stand bei den zweiten Mannschaften vom TSV 1860 München und Energie Cottbus zwischen den Pfosten, dazu in Chemnitz und Regensburg. Noch nie auf dem Rasen erlebt hat der 34-Jährige allerdings ein Spiel in der Fußball-Bundesliga. Das wird sich am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt ändern. »Pentke wird spielen«, sagte Schreuder am Donnerstag mit aller Gelassenheit - und erteilte dem routinierten Debütant in Abwesenheit des verletzten Oliver Baumann den Vorzug vor Michael Esser, der in der Winterpause von Zweitligist Hannover 96 kam.
Schreuder, dem mit den Kraichgauern in der Hinrunde 27 Punkte gelangen, ist vor dem Aufeinandertreffen mit dem Europa-Starter Frankfurt ganz gelassen ob seiner Torwartbesetzung. »Er ist ruhig. Wenn man sich seine Karriere anschaut, hat er schon viel erlebt. Wir haben ihn nicht umsonst geholt. Alle trauen ihm das zu. Ich habe keine Bedenken bei ihm«, sagte der Niederländer, der mit der TSG an diesem Wochenende auf die internationalen Ränge springen kann.
Auch abseits des Torhüter-Themas war der Winter bei der TSG spannend. Kevin Vogt gab nach internen Dissonanzen erst sein Kapitänsamt ab und wurde ein paar Wochen später an Liga-Rivale Werder Bremen verliehen. Zudem gelang Sportchef Alexander Rosene ein Transfercoup, als er Munas Dabbur aus Israel vom FC Sevilla nach Hoffenheim lockte. Der 27-Jährige ist am Samstag gleich ein Kandidat für die Startelf. »Ob er für 90 Minuten fit ist, weiß ich nicht. Er ist schon fit, das sieht man. Für 90 Minuten könnte es aber vielleicht zu früh sein«, sagte Schreuder.
Vor allem offensiv ist Schreuders Angebot riesig, weshalb er nicht von weiteren Wintertransfers ausgeht. Im Gegensatz zur Hinrunde, als mehrere bedeutende Spieler länger fehlten, stehen dem früheren Julian-Nagelsmann-Assistenten nun mit Ausnahme von Ishak Belfodil alle Offensivkräfte zur Verfügung. Mit der Verpflichtung von Dabbur dürfte es für Schreuder in der Angriffsreihe nun regelmäßig Härtefallentscheidungen geben.
Die Tabellenkonstellation zwischen der TSG und der Eintracht ist eine durchaus unerwartete. Während Hoffenheim nach einer Siegesserie im Herbst 27 Zähler auf dem Konto hat, droht der Elf von Trainer Adi Hütter nach schweren Wochen vor Weihnachten und nur 18 Punkten nach 17 Liga-Partien sogar der Abstiegskampf.
Schreuder geht aber davon aus, dass Frankfurt nach der Winterpause bestens erholt durchstartet. »Wir wissen, dass Frankfurt am Ende eine schwierige Hinrunde hatte. Physisch waren sie ein bisschen leer, jetzt sind sie wieder frisch. Adi Hütter wird sie 100 Prozent vorbereitet haben«, sagte der 47-Jährige. Das Hinspiel im August hatte die Eintracht noch mit 1:0 gewonnen, es war Schreuders erstes Liga-Spiel als TSG-Chefcoach.