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Panzermotoren und Energie: Rolls-Royce Power Rekordzahlen

Mit Aggregaten und Motoren für Panzer und Jachten konnte der Großmotorenhersteller am Bodensee punkten. Doch weil der britische Mutterkonzern schwächelt, ist sparen angesagt.

Rolls Royce Power Systems präsentiert Kennzahlen
Jörg Stratmann, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems, steht nach der Pressekonferenz von Rolls-Royce Power Systems an einem MTU-Motor der Baureihe 2000. Foto: Felix Kästle/DPA
Jörg Stratmann, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems, steht nach der Pressekonferenz von Rolls-Royce Power Systems an einem MTU-Motor der Baureihe 2000.
Foto: Felix Kästle/DPA

Der Großmotorenhersteller Rolls-Royce Power Systems hat im vergangenen Jahr Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinn erzielt. Der um Sondereffekte bereinigte Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf rund 4,56 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mit britischem Mutterkonzern und Hauptsitz in Friedrichshafen am Freitag mitteilte. Der bereinigte Gewinn kletterte um 44 Prozent auf 474 Millionen Euro.

Es sei der größte Umsatz und Gewinn in der Geschichte des Unternehmens, sagte Vorstandschef Jörg Stratmann. Und das trotz geopolitischer Unsicherheiten, Inflation und Unsicherheiten bei den Lieferketten. »Wir befinden uns in einer Position der Stärke.«

Unter der Marke MTU vertreibt Rolls-Royce Power Systems neben Jacht- und Panzermotoren auch schnell laufende Antriebssysteme für Schiffe sowie schwere Land- und Schienenfahrzeuge. Auch Stromkraftwerke gehören zum Portfolio. Mit Dieselaggregaten sichern sich etwa Krankenhäuser, Rechenzentren oder Flughäfen vor möglichen Stromausfällen ab. »Wir haben ein gefragtes Produktportfolio«, sagte Stratmann. Das Kerngeschäft laufe gut. »Wir haben weiteres Wachstumspotenzial. Und zwar weitgehend unabhängig von der weltwirtschaftlichen Entwicklung.«

Rolls-Royce entwickelt und liefert Energie- und Antriebslösungen für Anwendungen zu Land, zu Wasser und in der Luft. Der britische Triebwerkshersteller baut vor allem Antriebe für Großraumflugzeuge und hatte im Oktober angekündigt, weltweit bis zu 2500 der seinerzeit 42 000 Stellen streichen zu wollen. Wie viele davon auf die deutsche Tochter mit ihren 10 525 Mitarbeitern an 32 Standorten entfallen, stehe noch nicht fest, sagte Arbeitsdirektorin Thelse Godewerth. »Wir wollen sehr sorgsam sein.« Trotz der guten Entwicklung werde weiter nach Einsparmöglichkeiten gesucht.

Wegen der Entwicklung im vergangenen Jahr sollen die Mitarbeiter eine Prämie von 1700 Euro erhalten, kündigte Godewerth an. Besonders gut ist es laut dem Geschäftsbericht bei Energiesystemen für Rechenzentren gelaufen. In dem Segment sieht der Vorstandschef eine mögliche Nachfragesteigerung von rund 20 Prozent im Jahr. Auch im Geschäft mit Panzermotoren für Modelle wie Leopard und Puma sieht Stratmann ein deutliches Wachstumspotenzial. »Erste Bestellungen der Bundeswehr sind bei uns eingegangen«, sagte er. Es gebe auch eine steigende Nachfrage von Nato-Verbündeten.

Mitteilung

© dpa-infocom, dpa:240223-99-98057/2