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Oscar für »Nawalny« bringt goldenen Glanz in die Kurpfalz

Der Oscar für »Nawalny« des Kanadiers Daniel Roher als bester Dokumentarfilm hat auch goldenen Glanz in die Kurpfalz gebracht. An dem Streifen über den Gegner von Kremlchef Wladimir Putin war auch der Motiv-Aufnahmeleiter Mutlu Acar beteiligt. »Der Film-Tonmeister Marcus Vetter rief mich Anfang 2021 an und sagte, man brauche dringend einen Vertrauten für Kurierfahrten nach Tübingen«, sagte Acar, der in Ludwigshafen geboren ist und in Mannheim lebt, der Deutschen Presse-Agentur. Beide kennen sich von früheren Projekten.

Oscar-Verleihung 2023
Daniel Roher (vorne) und die Mitglieder der Crew von »Navalny« nehmen den Preis entgegen. Foto: Chris Pizzello
Daniel Roher (vorne) und die Mitglieder der Crew von »Navalny« nehmen den Preis entgegen.
Foto: Chris Pizzello

Er habe sich erst geziert, weil seine Kinder Geburtstag hatten. »Aber dann habe ich sie ins Bett gebracht und bin losgefahren.« In Freiburg war das Staunen groß, als er Alexej Nawalny gegenüberstand - ein Filmteam dokumentierte, wie sich der Oppositionelle im Schwarzwald von dem Anschlag mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok erholte.

»Ich fuhr mit dem Material, das sind Speicherkarten, los«, schilderte Acar den Transport mit den frischen Filmaufnahmen. »Im Schwarzwald herrschten Minusgrade, alles war verschneit, zeitweise bin ich mit 40 Stundenkilometern gefahren, das war eine Herausforderung.« Meist kam er um 2.00 Uhr nachts in Tübingen an.

Jetzt war es wieder 2.00 Uhr, in der Nacht zu Montag, als er vom Oscar erfuhr. »Ich saß allein vor dem Fernseher und war aufgeregt. Als der Name des Films fiel, kamen Freudentränen«, sagt der 44-Jährige und betont: »Wir alle hoffen, dass der Gewinn des Oscars dazu beiträgt, dass Alexej Nawalny nicht in Vergessenheit gerät.«

Nawalny war nach einer Behandlung in Deutschland 2021 nach Moskau zurückgekehrt - trotz Lebensgefahr. Seitdem sitzt er in Haft.

© dpa-infocom, dpa:230313-99-937327/2