Nachdem die Eigentumsrechte im Sommer an Nigeria übertragen worden waren, sollen in der Hauptstadt Abuja zunächst insgesamt 20 Bronzen aus deutschen Sammlungen zurückgegeben werden, darunter eine Maske aus dem Stuttgarter Linden-Museum. Olschowski hatte die Elfenbeinmaske der Königinmutter Idia aus dem 16. Jahrhundert als erstes Objekt an die Vertreter aus Nigeria überreicht und überbringt sie nun auch offiziell. Die seltene Maske wurde nach Angaben des Ministeriums 1897 von britischen Truppen aus dem Schlafgemach des Königs Ovonramwen geraubt.
Bisher waren mehr als 1100 der Benin-Bronzen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin in deutschen Museen zu finden. Die Objekte, die neben Bronze auch aus Elfenbein und anderen Materialien gefertigt sind, stammen größtenteils aus britischen Plünderungen im Jahr 1897.
Baden-Württemberg hatte die Eigentumsrechte an Dutzenden wertvoller Kunstobjekte aus der Sammlung des Stuttgarter Linden-Museums am vergangenen Mittwoch an Nigeria übertragen. Rund ein Drittel der 70 Objekte bleiben als Leihgabe zunächst für die kommenden zehn Jahre im Stuttgarter Museum. Baden-Württemberg hatte sich bereits im Sommer 2021 zum Verfahren zur Restitution bekannt.
Nigeria ist rund zweieinhalb Mal so groß wie Deutschland und mit etwa 220 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste Land Afrikas. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Ölproduktion.
Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten
Statement Benin Dialogue Group
SPK-Stiftungsrat zu Benin-Bronzen
Staatsministerin für Kultur und Medien
Museum am Rothenbaum zu kolonialem Erbe
UNHCR Bericht Nordostnigeria Oktober 2022
Auswärtiges Amt zur Sicherheitslage in Nigeria
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