Weil das Landratsamt über Weihnachten eine »mangelhafte pflegerische Versorgung« in dem betroffenen Wohnbereich fürchtete, unterstützten seit Anfang der Woche bis Donnerstag zwei Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) das Personal bei nichtpflegerischen Tätigkeiten. Die Behörde steht für den Notfall auch mit der Bundeswehr in Verbindung, sagte der Sprecher.
Inzwischen habe der Heimträger, die Kursana-Gruppe, für Rastatt zwei Pflegekräfte aus Bayern abziehen können, auch sei eine Mitarbeiterin wieder im Dienst, die - nicht an Corona - erkrankt war. Wegen der Personalnot arbeiteten demnach in den vergangenen Tagen nach Absprache mit dem Gesundheitsamt auch infizierte Pfleger mit infizierten Bewohnern weiter. Am Donnerstag hieß es von Kursana: »Die Versorgung der Bewohner ist mit eigenen Mitarbeitenden sichergestellt.«
In einer Mitteilung hatte das Landratsamt Anfang der Woche von einer »überraschend« niedrigen Impfquote in dem 117-Betten-Haus gesprochen. Die Kursana-Sprecherin unterstrich hingegen: »Die Impfquote in der Einrichtung liegt über dem Bundesdurchschnitt.« Fast die Hälfte der Bewohner hätten bereits eine Booster-Impfung. »Damit liegen wir deutlich über dem Durchschnitt im Landkreis Rastatt.« Dennoch gebe es immer noch Bewohner, die sich nicht impfen lassen wollten, oder bei denen medizinische Gründe dagegensprächen. »Wir werben auch jetzt wieder mit einer Impfaktion, aber können niemanden zwingen.«
Die positiv getesteten Bewohner werden laut Betreiber in Zimmerquarantäne betreut und versorgt. Mitarbeiterteams wurden aufgeteilt und betreuen jeweils nur positiv getestete oder nicht-infizierte Senioren. »Wir setzen weiter alle Hygienemaßnahmen nach RKI-Standard und in enger Abstimmung mit den Behörden um. Mitarbeitende und Bewohner testen wir täglich mit Schnelltests. Es laufen zudem PCR-Reihentestungen in Absprache mit dem Gesundheitsamt.«
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