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Noch immer Vorbehalte gegen männliche Erzieher

Eigentlich müssten sie längst Normalität sein: männliche Erzieher. Doch die wenigen Männer, die den Beruf ergreifen, stoßen bei Eltern manchmal auf Vorbehalte. Zu Unrecht, wie Experten betonen.

Kinderhaus »Sterngucker« in Karlsruhe
Karsten Lange, Erzieher in der Kita element-i Kinderhaus »Sterngucker«. Foto: Uli Deck/DPA
Karsten Lange, Erzieher in der Kita element-i Kinderhaus »Sterngucker«.
Foto: Uli Deck/DPA

Männliche Erzieher werden dringend gesucht - sie kämpfen aber noch immer mit Vorbehalten vor allem von Eltern. »Dies ist ein Phänomen, das wir immer wieder beobachten und ein heikles Thema bleiben wird«, sagte Susanne Sargk vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) der Deutschen Presse-Agentur. Teils werde Männern die Arbeit mit Kindern schlicht nicht zugetraut, teils gebe es Missbrauchsängste - genährt auch von Vorfällen wie Mitte Januar, als ein Erzieher aus dem nördlichen Landkreis Karlsruhe wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern in Untersuchungshaft gekommen war.

Begründet sind solche Ängste nicht, wie Experten unterstreichen. Der Verband VBE spricht von Einzelfällen. Statistisch geschehe Kindesmissbrauch überwiegend im familiären und privaten Umfeld und nicht in Kindertagesstätten oder an Grundschulen. »Pauschale Vorbehalte gegenüber Männern in Kitas sind grundsätzlich nicht begründet«, heißt es vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS). Um Missbrauch zu verhindern, sind Kita-Träger seit 2021 verpflichtet, Gewaltschutzkonzepte zu entwickeln.

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© dpa-infocom, dpa:240216-99-08893/3