Der neue Hamadi Al Ghaddioui des VfB Stuttgart heißt Luca Pfeiffer. Die Verpflichtung des 25 Jahre alten Angreifers vom dänischen Club FC Midtjylland gab der Fußball-Bundesligist am Dienstag bekannt. Pfeiffer erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026, die Ablösesumme soll rund drei Millionen Euro betragen. Der Bad Mergentheimer ist ein Stürmertyp, der den Schwaben mit dem Wechsel von Al Ghaddioui zum FC Pafos im Januar verloren ging: groß, wuchtig, erfahren. Er gilt im Sturmzentrum als Back-up für Torjäger Sasa Kalajdzic. Womöglich verlässt der Österreicher den Club auch noch. Den Poker um Kalajdzic dürfte Pfeiffer auf jeden Fall entspannen.
»Mit seiner Torgefahr, seiner Athletik, aber auch mit der Erfahrung, die er bei seinen bisherigen Karrierestationen im In- und Ausland gesammelt hat, passt er hervorragend in unseren Kader«, sagte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat über den dritten externen Neuzugang der Stuttgarter in diesem Sommer nach Außenverteidiger Josha Vagnoman (Hamburger SV) und Stürmer Juan José Perea (PAS Ioannina).
»Ich freue mich riesig, wieder in der Heimat zu sein«, sagte Pfeiffer. Der VfB habe »in der Region eine große Bedeutung« und ihn »schon als Kind fasziniert«. In der vergangenen Saison war der 1,96 Meter große Offensivmann an Zweitligist SV Darmstadt 98 ausgeliehen gewesen. Dort kam er in 32 Liga-Spielen auf 17 Tore und sechs Vorlagen.
Sollte Kalajdzic, der nach Sprunggelenkproblemen auch am Dienstag noch individuell trainierte, bis zum Liga-Auftakt gegen RB Leipzig am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) fit werden, dürfte er vorne gesetzt sein. Wie es mit dem 25-jährigen ÖFB-Nationalspieler darüber hinaus weitergeht, ist aber nach wie vor offen. Sein Vertrag beim VfB läuft noch bis 2023. Kalajdzic gilt als Wechselkandidat, ein Verbleib aber nicht als ausgeschlossen.
Mit Pfeiffer haben sich die Stuttgarter ein Stück weit für beide Fälle gerüstet. Sollte Kalajdzic in der Endphase der Transferperiode gehen, sieht sich der VfB womöglich noch nach einem weiteren neuen Mittelstürmer um. Er hat aber auch schon einen da, der entsprechend schnell in die Bresche springen könnte. Bleibt Kalajdzic, übernimmt Pfeiffer vermutlich die Rolle des Back-ups. Wie einst Al Ghaddioui.
© dpa-infocom, dpa:220802-99-244231/3