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Neuer Einschulungs-Stichtag: Städte sehen sich überfordert

Vor allem den zusätzlichen Bedarf von etwa 20.000 Kitaplätzen sei nicht zu stemmen, heißt es.

Schulstart
Mehrere Erstklässler warten auf ihre Einschulung in eine Grundschule. Foto: David-Wolfgang Ebener/Archivbild
Mehrere Erstklässler warten auf ihre Einschulung in eine Grundschule. Foto: David-Wolfgang Ebener/Archivbild

STUTTGART. Der Städtetag schlägt wegen der geplanten Vorverlegung des Stichtags für die Einschulung im kommenden Schuljahr Alarm. »Wir schätzen den dadurch ausgelösten zusätzlichen Bedarf an Kitaplätzen auf rund 20.000 - eine Größenordnung, die wir kurzfristig nicht stemmen können«, sagte Benjamin Lachat, Familien- und Sozialdezernent beim baden-württembergischen Städtetag, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Grund sei der leer gefegte Markt für Erzieherinnen.

Schon ohne den Stichtags-Effekt bräuchten die Kitas im Land wegen steigender Geburtenraten und einer Ruhestandswelle bis 2025 rund 23 500 zusätzliche Kräfte. Das Land hätte die Kommunen als Kindergartenträger angesichts der schwierigen Umsetzung der Pläne viel früher ins Boot holen müssen, so der Vorwurf. Das Kultusministerium wies das zurück. »Die Anliegen aller Beteiligten beziehen wir in diesem Prozess mit ein«, hieß es aus dem Ressort Susanne Eisenmanns (CDU).

In Baden-Württemberg gilt seit 2007/2008 der Stichtag 30. September. Kinder, die nach dem Stichtag sechs Jahre alt werden, müssen erst im Folgejahr zur Schule gehen. Dieses Datum soll nun auf den 30. Juni vorgezogen werden. (dpa)