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Neue Messanlage im Schwarzwald dokumentiert Kernwaffentests

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat im Schwarzwald eine neue Messanlage zur weltweiten Überwachung von Radioaktivität in Betrieb genommen.

Rakete
Raketenabschuss von einem amerikanischen U-Boot der Ohio-Klasse. Foto: John Kowalski/US Navy
Raketenabschuss von einem amerikanischen U-Boot der Ohio-Klasse. Foto: John Kowalski/US Navy

FREIBURG. In die Erweiterung der seit 1957 bestehenden Messstation sowie in neue Technik seien 900 000 Euro investiert worden, sagte die Präsidentin des Bundesamtes, Inge Paulini, am Donnerstag.

Die Anlage auf dem Schwarzwaldberg Schauinsland in Oberried bei Freiburg in 1195 Metern Höhe ermögliche eine lückenlose Überwachung der Luft nach Radioaktivität. Sie ist den Angaben zufolge die einzige Radioaktivitätsmessstation in Mitteleuropa zur Überwachung des Kernwaffenteststopp-Abkommens.

Die Anlage könne mit moderner Technik selbst geringste Konzentrationen radioaktiver Stoffe in der Luft nachweisen und über weite Strecken zurückverfolgen, sagte Paulini. Sie sei somit in der Lage, Verstöße gegen das weltweit geltende Abkommen umfassend zu dokumentieren und zu beweisen. Die Kernwaffentests in Nordkorea zeigten, dass die Überwachung des Abkommens weiter notwendig sei, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD).

Zudem messe die Anlage Radioaktivität von Atomkraftwerken, sagte Paulini. Dies diene im Notfall dazu, Gefahren frühzeitig zu erkennen. So seien die Reaktorunglücke in Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 im Schwarzwald durch erhöhte Messwerte umfassend dokumentiert worden.

Bundesamt für Strahlenschutz

Messstation Schauinsland