Der Grünen-Landtagsabgeordnete Markus Rösler teilte mit, Chips seien zwar eine von mehreren technischen Lösungen, die beim Thema Wolfs- und Herdenschutz diskutiert werden. Allerdings müsse ein Wolf erst eingefangen werden - und das sei nicht so einfach. In Thüringen sei zuletzt der Versuch gescheitert, sechs Jungtiere zu fangen. Dabei handelte es sich um Hybriden, Mischlinge aus Wolf und Hund.
Auch der Landesvorsitzende des NABU, Johannes Enssle, ist skeptisch. Die Technik sei noch nicht so weit entwickelt. Es sei aber sinnvoll und notwendig, weiter zu forschen und in die Entwicklung zu investieren.
Kritik erntete Studer für seine Ablehnung von Herdenschutzhunden, die seiner Ansicht nach wegen ihrer Aggressivität eine Gefahr für Menschen seien. »Die Aussage, Herdenschutzhunde seien Killermaschinen, ist abstrus«, sagte Enssle. »Ein gut ausgebildeter Herdenschutzhund verbellt unbekannte Eindringlinge, bleibt aber auf Abstand.« Das A und O sei die richtige Ausbildung. »Daher fordern wir für die Zulassung von Herdenschutzhunden eine entsprechende Eignungsprüfung, ähnlich wie bei Jagdhunden.«
Enssle widersprach auch der Befürchtung, Wölfe könnten sich angewöhnen, über Herdenschutzzäune zu springen. Sie versuchten in der Regel, unter einem Zaun hindurchzukriechen. Deswegen sei es wichtig, dass die unterste Litze eines Zaunes korrekt gespannt sei und ausreichend unter Strom stehe. Sollte ein Wolf wiederholt über Zäune springen, könne er zum Problemwolf erklärt werden. »In diesem Fall erwägen die Behörden auch einen Abschuss.« (dpa/lsw)