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Naturschützer mahnen wachsamen Umgang mit Tiernachwuchs an

Im Frühjahr bringen Vögel, Rehe und Hasen Junge zur Welt. In dieser Zeit sind die Elterntiere besonders wachsam und wissen den Nachwuchs zu verteidigen. Für Menschen kann das auch mal gefährlich sein. Der Nabu hat Tipps, wie man Konflikten möglichst aus dem Weg geht.

Naturschützer mahnen sorgsamen Umgang mit Wildtieren
Eine Graugans geht im Schlossgarten auf einen Radfahrer zu. Foto: Bernd Weißbrod
Eine Graugans geht im Schlossgarten auf einen Radfahrer zu.
Foto: Bernd Weißbrod

Mal attackieren Gänse im Park Jogger, mal setzt ein Bussard zum Angriff an: Gerade im Frühling müssen Menschen mit wachsamen Tiereltern rechnen, die ihren Nachwuchs schützen wollen. Mit dem richtigen Verhalten könne man Konflikte mit der Natur aber umgehen und die Tiere dabei vor unnötigem Stress bewahren, sagte eine Sprecherin des Naturschutzbundes (Nabu) Baden-Württemberg in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. »Hier gilt es, Augen auf und vorausschauend unterwegs sein, damit alle gut miteinander auskommen.«

Das Problem: Wer mit dem Mountainbike oder zu Fuß querfeldein unterwegs ist oder seinen Hund unkontrolliert laufen lässt, stört und beunruhigt Wildtiere - »auch wenn man das selbst gar nicht mitbekommt«, betonte die Sprecherin. Oft flüchteten oder versteckten sich die Tiere, wenn sich Menschen ihnen nähern. »Das kostet sie Kraft und führt zu unbewachten Gelegen und Kinderstuben.«

Wiederum weckten aufgeschreckte Rehe und Hasen, aber auch am Boden brütende Vögel in vielen Hunden den Jagdtrieb. Manchen Vogelarten auf Wiesen und Äckern wie Rebhuhn, Goldammer und Feldlerche sind stark bedroht. Ihre Nester sind gut getarnt und schwer zu erkennen.

Daher raten die Naturschützer, Elterntiere nicht zu bedrängen. Wer auf den bestehenden Wegen bleibt, Hunde an die Leine nimmt und leise ist, der macht im Grunde alles richtig. Wichtig sei es auch, weder zu zündeln noch seinen Müll liegenzulassen. In Naturschutzgebieten gelten klare Regeln, die auf Hinweisschildern zu lesen sind. In solchen Arealen sind Tiere und ihre Brutstätten besonders geschützt.

Dennoch kann es vorkommen, dass sich Tiere bedroht fühlen. Als Beispiel nannte die Nabu-Sprecherin Bussarde, die flügge werdenden Nachwuchs verteidigen. Der in Baden-Württemberg weit verbreitete Mäusebussard brüte in geschlossenen Baumbeständen wie Laub- und Mischwäldern, aber auch mal in der Nähe von Wegen. Dort könne wie aus dem Nichts ein Greifvogel auftauchen und auf den Kopf zusteuern.

Wer einen Regenschirm oder Stock zur Hand habe, könne den nach oben halten - denn die Tiere fliegen den Angaben nach immer den höchsten Punkt an. Keinesfalls sollte man stehenbleiben oder nach dem Vogel schlagen. Am besten gehe man zurück, dann hörten die Angriffe auf.

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