Der Rottenburger Narrenzunft ist der Zunftmeister abhanden gekommen. Dierk Albus, an der Spitze der Zunft seit 2019, war mit dem Wahlergebnis der Mitgliederversammlung nicht zufrieden, sagte Sprecher Bernd Wiedmaier. »In der Konsequenz hat er seine Ämter als Zunftmeister und Narrenrat niedergelegt.« Die genauen Gründe für den Rückzug von Albus konnte Wiedmaier nicht nennen. Dieser sei aber in einer schwierigen Zeit Zunftmeister gewesen, als die Corona-Pandemie noch herrschte.
Mittlerweile habe der Narrenrat neu getagt, um sich für die Zukunft neu aufzustellen. Zwei der vier unbesetzten Posten wurden neu vergeben. »Das bedeutet konkret: Der Vorstand, bestehend aus Zeremonienmeister Dieter Karrer, Ratsaktuar Uli Stehle und Säckelmeisterin Claudia Matzke, bildet geschlossen die Spitze der Narrenzunft, bis ein neuer Zunftmeister gefunden ist«, teilte die Narrenzunft mit. Die Position des Zunftmeisters sei zwar noch nicht besetzt, die Zunft sei jedoch weiterhin handlungsfähig und werde von Karrer als erstem Stellvertreter geführt. Die Suche nach einem Nachfolger von Albus habe bereits begonnen.
Bei der Rottenburger Fasnet ist die Hauptfigur der Ahland. Dieser dämonisch anmutenden Ahlandmaske stand eine alte, in Stein gehauene Schreckmaske aus der Frührenaissance Modell. Die Maske entstand etwa zwischen 1550 und 1570 und war ursprünglich an einem größeren Gebäude in Rottenburg, das beim Stadtbrand von 1644 zerstört wurde. Zu den Zunftgruppen zählen noch das Pompele, die Stadthexen und die Bogges. Außerdem gibt es noch einen historischen Teil mit Gräfin Mechthild und ihrem Gefolge.
Die Zunft feiert im Jahr 2025 ihr 100-jähriges Jubiläum. Sie ist Mitglied im Verband Schwäbisch-Allemannischer Narrenzünfte.
Schwäbisch-Allemanische Narrenzünfte
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