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Narren feiern Fastnachtsmontag zu Land und zu Wasser

Tausende Narren feierten im Südwesten den Fastnachtsmontag. Im Häs ging es auf Umzüge und andere Veranstaltungen. Für manche ging es früh aus dem Bett, bei anderen wurde es sogar nass.

Narrensprung Rottweil
Ein Benner-Rössle mit Treibern, Rottweiler Narrenfiguren, während des Narrensprungs in Aktion. Foto: Silas Stein/DPA
Ein Benner-Rössle mit Treibern, Rottweiler Narrenfiguren, während des Narrensprungs in Aktion.
Foto: Silas Stein/DPA

Zahlreiche Narren im Land haben am Fastnachtsmontag bei Umzügen und Veranstaltungen gefeiert. Ein Höhepunkt der schwäbisch-alemannischen Fastnacht war etwa der Narrensprung in Rottweil. Dort strömten pünktlich um 8.00 Uhr Reiter und Musikkapellen durch das Schwarze Tor der Stadt. Nach Angaben der Polizei zog die Veranstaltung rund 10.000 Zuschauer und etwa 5000 Narren an. Aus polizeilicher Sicht sei es ruhig geblieben.

Die Hästräger hüpfen und tanzen traditionell durch die älteste Stadt Baden-Württembergs. Bekannt sind die Narren dort für die wilden Sprünge, die sie mit ihren Stangen vollführen. In diesem Jahr konnten sie sich über ein mildes, trockenes Wetter freuen.

Rund 20 Kilometer entfernt von Rottweil fand in Schramberg (Kreis Rottweil) ein weiterer Höhepunkt der schwäbisch-alemannischen Fastnacht statt. Bei der traditionellen »Da-Bach-na-Fahrt« fuhren zahlreiche Narren-Teams in geschmückten Holzzubern den kleinen Fluss Schiltach hinab. Dabei galt es eigens in den Fluss gebaute Rutschen zu überwinden. Die Narren sollen dabei möglichst trocken bleiben - sonst drohen ihnen Schmach und der sogenannte Patschnass-Orden.

Der leichte Regen zu Beginn der Veranstaltung konnte den Narren und ihrem Publikum nichts anhaben. In diesem Jahr zog die Veranstaltung laut Polizeiangaben rund 20.000 Zuschauer an. Sie feuerten die Narren an und kommentierten rege, wenn doch jemand ins Flüsschen fiel.

Sowohl in Rottweil als auch in Schramberg blieb es nach Polizeiangaben friedlich. Auch in zahlreichen anderen Städten des Landes wird der Fastnachtsmontag gefeiert. Unter anderem gab es in Ravensburg einen Umzug.

Für den Fastnachtsmontag gibt es verschiedene Bezeichnungen. Der Rosenmontag komme aus dem Rheinischen, das müsse man nicht übernehmen, sagte Paul Martin, Sprecher der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN). Der Anlass sei aber derselbe. In der schwäbisch-alemannischen Fastnacht spricht man demnach vom Fastnachtsmontag. Auch Fasnetsmontag oder Fasnetmendig sind etwa gebräuchlich.

Der Fastnachtsmontag werde unterschiedlich gefeiert, erklärte Martin. Vielerorts finden heute Umzüge statt. Am Schmutzigen Donnerstag seien zahlreiche freie Kostüme zu sehen. Das sei am Fastnachtsmontag anders. »Heute sind alle in der Häs«, sagt Martin.

Die Fastnacht im Südwesten ist vorwiegend traditionell geprägt. Die Narren verkörpern meist Figuren aus der Dorf- und Stadtgeschichte sowie Fabelwesen und Tiere. Zum Häs - wie das Narrenkostüm auch genannt wird - tragen sie oft kunstvoll geschnitzte Masken. An einigen Orten sind aber auch Einflüsse des rheinischen Karnevals spürbar - mit Figuren wie Prinz und Prinzessin oder Tanzgarde.

Am Aschermittwoch endet das ganze Spektakel dann wieder und das Häs verschwindet bis zum nächsten Jahr im Kleiderschrank.

Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte

»Da-Bach-na-Fahrt«

© dpa-infocom, dpa:240212-99-962086/4